Autonomes Fahren, Software, Batteriespeicher und so weiter und so weiter. Sicherlich könnte man die Vorteile von Tesla noch um einige Zeilen erweitern. Neidvoll blicken die traditionellen Automobilhersteller wie etwa Volkswagen vor allem auf die Software von Tesla. Die rund 500.000 Teslas, die auf den Straßen rund um den Globus unterwegs sind, funktionieren laut VW-Vorstand Herbert Diess wie ein „neuronales Netz“. Kontinuierlich würden die Autos Daten sammeln. „Es werden noch Jahre vergehen, bis wir bei der Software die erforderlichen Kompetenzniveaus erreicht haben, um vorn im Wettbewerb mitzuwirken“, sagt Diess.
"Musk definiert die Hardware und die Software. Das wird kein Autobauer der Welt in den nächsten fünf Jahren aufholen“.
„Musk definiert die Hardware und die Software. Das wird kein Autobauer der Welt in den nächsten fünf Jahren aufholen“, ist sich Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut sicher.
Und dennoch. Tesla ist mit einem Börsenwert von rund 430 Milliarden Dollar an der Börse aktuell mehr wert als BMW, Daimler, Volkswagen, PSA, Renault, FIAT Chrysler, Ford, GM, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru und Suzuki zusammen.
ID3, ID4, Taycon, E-tron...
Zum Vergleich: Volkswagen wird in den nächsten Jahren über 60 Milliarden Euro in autonomes Fahren, Elektromobilität und Software stecken. Die Speerspitze von VW, der vor Kurzem vorgestellte ID.3, bekommt durchweg gute Noten. Die Wolfsburger machen in puncto Software Fortschritte und das zweite E-Modell, der ID.4, steht kurz vor dem Marktstart. Die VW-Luxus-Tochter Porsche hat den Taycan bereits ausgerollt, die VW-Premium-Marke Audi ließ den E-tron vom Band, der E-tron GT wird folgen. Im Vergleich zu Tesla ist VW mit einem Börsenwert von 75 Milliarden Dollar also fast ein Sonderangebot.
Mittelfristig sollten sich bei Volkswagen die hohen Investitionen in Themen wie Elektromobilität, autonomes Fahren, Software bezahlt machen. Die Aktie hat Nachholbedarf. Die Gegenbewegung nach dem Corona-Crash führte das Papier vom Tief bei 79,38 Euro (19. März) bis auf Verlaufshoch bei 155,54 Euro (8. Juni). Im Anschluss sind die VW-Papiere in den Konsolidierungsmodus übergegangen. Die obere Begrenzung des leicht abwärts gerichteten Trendkanals verläuft dabei bei 142,50 Euro. Die wichtige 200-Tage-Linie wartet knapp oberhalb bei 146,50 Euro. Wird diese Hürde genommen, signalisiert die Aktie ein Kaufsignal.