Am Donnerstag gehört die Aktie des Bioenergie-Produzenten Verbio zu den stärksten Titeln im SDAX. Neuigkeiten von Unternehmensseite sind hingegen nicht zu verzeichnen. Bereits am Dienstag haben aber die Analysten von Hauck & Aufhäuser ihre positive Einschätzung für den deutschen Nebenwert bekräftigt.
Die Investmentbank stuft das Papier von Verbio unverändert mit "Buy" ein, der neue faire Wert liegt nun mit 70,00 Euro genau 4,00 Euro unter dem vorherigen Kursziel. Analyst Tim Wunderlich sieht den Biosprit-Hersteller in einer am Dienstag vorliegenden Studie in einem Übergangsjahr wegen Investitionen, die auf die nächste Wachstumsphase einstimmten. Die Marktbedingungen für Biodiesel besserten sich zwar neuerdings, Wunderlich wird aber dennoch etwas vorsichtiger für Wachstum und Profitabilität.
Vor allem Billigimporte aus Asien machen Verbio derzeit zu schaffen. Der Chef des Biosprit-Herstellers, Claus Sauter, wittert in diesem Zusammenhang einen neuen "Dieselskandal".
China überschwemme den deutschen Markt mit riesigen Mengen palmölbasierten Biodiesels, die einfach zu besonders nachhaltigem grünem Kraftstoff umetikettiert werden, verdächtigt Sauter. Die deutschen Regulierungsbehörden würden bisher tatenlos zusehen. "Ein echter ,Bio-Dieselskandal'!", so Sauter auf strohklug.de.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche berichtet hat, habe die Europäische Union erklärt, eine Untersuchung darüber eingeleitet zu haben, ob Biodiesel aus Indonesien die EU-Zölle umgehe, indem er über China und Großbritannien eingeführt werde.
Dass die EU den asiatischen Importeuren endlich genauer auf die Finger schaut, ist ein positives Signal für Verbio. Ohnehin hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren geografisch breiter aufgestellt, um die Abhängigkeit vom europäischen Markt zu reduzieren. DER AKTIONÄR bleibt trotz der jüngsten Kursdelle optimistisch für den deutschen Nebenwert gestimmt.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Verbio befinden sich in Real-Depots von DER AKTIONÄR.