Der Crash beim Autobauer Tesla geht am ersten Handelstag im neuen Börsenjahr ungebremst weiter. Die Tesla-Aktie verliert am Dienstag zweistellig an Wert und nährt sich im Eiltempo der psychologisch wichtigen 100-Dollar-Marke. Der Grund für den erneuten Abverkauf der Tesla-Aktie liegt dabei auf der Hand.
Ursache für den erneuten Crash nach zuletzt drei Erholungstagen sind die enttäuschenden Auslieferungszahlen des Elektroautobauers. Das von Milliardär Elon Musk geführte Unternehmen hat im vierten Quartal zwar deutlich mehr Autos an die Kunden übergeben als im Vorjahreszeitraum, aber die Erwartungen verfehlt. 405.000 Exemplare lagen unter der durchschnittlichen Expertenprognose von knapp 420.000 Fahrzeugen, wie DER AKTIONÄR berichtete. Trotz Preisnachlässen wurde damit auch das konzerneigene Ziel verfehlt.
Für diese Resultate erntet Tesla es aus Analystenkreisen weitere Kritik. Der ohnehin skeptisch für die Aktie gestimmte JPMorgan-Analyst Ryan Brinkman betonte, höhere Kaufanreize suggerierten niedrigere Verkaufspreise und zehrten an der Profitabilität. Laut seinem Kollegen Toni Sacconaghi von Bernstein Research wird Tesla derzeit mit einem signifikanten Nachfrageproblem konfrontiert. Diese Herausforderung dürfte im Jahr 2023 anhalten und werde wohl von vielen Investoren unterschätzt. Auch er blickt mit seinem Votum "Underweight" bereits kritisch auf die Aktie, die Anleger seien derzeit in einer "fürchterlichen" Stimmung. Sorgen macht er sich dabei auch wegen des inflationären Umfelds und den davon gebremsten Verbraucherausgaben.
An der Nasdaq gerät die Tesla-Aktie am Dienstag schwer unter Druck: Zuletzt stand ein Minus von rund 15 Prozent auf 105,24 Dollar zu Buche. Im Tagestief hatten die Papiere bereits bis auf 104,79 Dollar nachgegeben. Damit scheint ein Rücksetzer unter die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke nur noch eine Frage der Zeit.
Im Zuge des heutigen Ausverkaufs wurde die Tesla-Aktie mit dem Fall unter den Stoppkurs des AKTIONÄR bei 105 Dollar ausgestoppt. Aus charttechnischer Sicht sieht es für Tesla weiter düster aus. Die Aktie ist derzeit kein Kauf.
Mit Material von dpa-AFX.