Mit dem erwarteten Milliardenverlust hat der kriselnde Gasversorger Uniper die Anleger am Mittwoch wieder verschreckt. Auch am Donnerstag zählt die Aktie wieder zu den stärksten Verlierern an der deutschen Börse. Die ersten Stimmen nach den schwachen Zahlen fallen auch durchaus verhalten aus.
Aus Finanzkreisen heißt es etwa, dass die immer größer werdenden Verluste dafür sorgen könnten, dass die Gasumlage und das beschlossene Rettungspaket nicht ausreichen könnten. Weitere Finanzspritzen zur Rettung von Uniper könnten dann nötig sein.
Auch die Analysten bleiben vorsichtig. So hat JPMorgan das Kursziel noch einmal von 5,50 auf 4,10 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Underweight“ belassen. Die Zahlen würden wenig Grund zu Freude bieten, so Analyst Vincent Ayral. Er rechnet wegen der hohen Kosten ebenfalls damit, dass weitere staatliche Hilfen nötig werden und senkte seine Ergebnisschätzungen für 2022 und 2023.
Weiter skeptisch zeigt sich auch Goldman Sachs mit einem Kursziel von 4,50 Euro und dem Votum „Neutral“. Uniper habe wie erwartet Milliardenverluste wegen der Gaskrise verbucht. Mit den internationalen Aktivitäten habe der Konzern bei den Ergebnissen aber gut abgeschnitten.
Uniper hat hohe Verluste erlitten, schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Auch weiterhin ist bei der Aktie mit hohen Ausschlägen in beide Richtungen zu rechnen. Anleger bleiben deshalb weiter an der Seitenlinie.