Am Montag haben die Aktionäre den Weg zur Verstaatlichung von Uniper geebnet. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten über 99 Prozent der Übernahme durch den Deutschen Staat zu. Da dem Gasversorger ohne die Übernahme die Insolvenz gedroht hätte, war die Zustimmung nur noch Formsache.
Die beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen sehen neben einer Kapitalerhöhung von 8 Milliarden Euro, zu deren Zeichnung ausschließlich der Bund berechtigt ist, zusätzlich ein genehmigtes Kapital von bis zu 25 Milliarden Euro vor. Mit Vollzug der Übernahme würde das Bundesministerium für Finanzen einen Anteil von 98,5 Prozent an Uniper verwalten.
Die Übernahme kann nur noch von der EU-Komission aufgehalten werden. Diese prüft den Deal noch nach dem Beihilferecht. Uniper rechnet damit, dass die Genehmigung in den kommenden Tagen erfolgt. Jedoch könnten dem Konzern Auflagen, wie etwa der Verkauf von Geschäften, drohen. Das Management ließ zuletzt verlauten, man hoffe, dass die Auflagen nicht zu drastisch ausfallen werden.
Das Risiko bei Uniper ist und bleibt groß. Die schnelle Korrektur der Erholungsrally hat die enormen Gefahren erneut aufgezeigt. Angesichts der Verstaatlichung gibt es weiter zahlreiche Fragezeichen. Die Aktie bleibt lediglich eine Spielwiese für Zocker.