Mit einem Minus von 19 Prozent ist der Versorger Uniper am Donnerstag einmal mehr der schwächste Wert im HDAX. Auch im DAX steht mit RWE ein Versorger mit acht Prozent Verlust an der Spitze der Verliererlisten. Bei den Anlegern geht zunehmend die Angst um, dass die Konzerne die explodierenden Gaspreise nicht entsprechend weitergeben können.
Gerade bei Uniper spielt das importierte Erdgas aus Russland eine wichtige Rolle. Die Risiken aus dem Ukraine-Krieg sind entsprechend groß. Laut JPMorgan stammt beim MDAX-Konzern mehr als die Hälfte der Gaskapazitäten aus Russland. Die eigene Beteiligung Unipro werde aber laut den Analysten auch künftig Erdgas liefern können.
Auch die RWE-Aktie kommt am Donnerstag unter Druck. Nachdem der DAX-Konzern in den vergangenen Tagen als Garant für Versorgungssicherheit und wegen seiner starken Position bei grünen Energien noch zu den Gewinnern an der Börse zählte, überwiegt nun die Sorge, dass auch RWE die hohen Gaspreise nicht an die Kunden weitergeben kann.
Bei Uniper sind die Risiken als Mitfinanzier von Nord Stream 2 und wegen des starken Russland-Anteils am Geschäft hoch. Nach dem Kurssturz ist eine Gegenbewegung bislang nicht in Sicht. Anleger lassen die Finger von der Aktie.
RWE bleibt dagegen auf der Kaufliste. Die Abhängigkeit vom Gasgeschäft und gerade von Russland ist deutlich geringer. Zudem ist der Konzern bei grünen Energien stark positioniert. Hier können Anleger nach dem Rücksetzer zugreifen.