Der wegen der hohen Gaspreise infolge des Ukraine-Krieges in Bedrängnis geratene Gaskonzern Uniper zapft seine verbleibenden Liquiditätsreserven an. Die bestehende Kreditfazilität der staatlichen KfW in Höhe von zwei Milliarden Euro sei nun in Anspruch genommen worden, teilte das MDAX-Unternehmen am Montag mit. Zudem habe man einen Antrag auf Erhöhung der bestehenden Kreditfazilität gestellt.
Die Fazilität sei nun vollständig ausgeschöpft, heißt es von Uniper. Der Antrag auf eine Erhöhung geschehe nun zusätzlich und eigenständig zu den beantragten Stabilisierungsmaßnahmen. Als Grund wurden die weiter andauernden Gespräche mit der Bundesregierung genannt. Es sei derzeit nicht absehbar, wann diese abgeschlossen werden können.
Der Druck auf den Bund, ein Rettungspaket zu schnüren, dürfte damit zunehmen. Uniper hatte vor zehn Tagen einen Antrag auf staatliche Hilfe gestellt. Der Konzern steht als größter deutscher Gasimporteur unter Druck wegen der verringerten Lieferungen aus Russland. Die Firma muss Gas zu deutlich gestiegenen Preisen einkaufen, um Verträge mit seinen Kunden bedienen zu können, was zu Liquiditätsproblemen führt.
Eine schnelle Lösung der Gaskrise ist nicht absehbar. Trotz der wahrscheinlichen Rettung durch staatliche Hilfen dürfte für Aktionäre bei Uniper vorerst wenig zu holen sein. Anleger lassen weiter die Finger von der Aktie.
Mit Material von dpa-AFX