Der Stahlhersteller Thyssenkrupp musste im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (per Ende Juni) erneut einen Verlust hinnehmen. Und das Marktumfeld bleibt herausfordernd für den Industriekonzern. Die Aktie von Thyssenkrupp wird nach den detaillierten Zahlen sogar auf ein neues Rekordtief durchgereicht.
Unter dem Strich wies Thyssenkrupp im dritten Quartal des Fiskaljahres einen Verlust in Höhe von 54 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 83 Millionen Euro verdient. Dabei belasteten Einmaleffekte im Volumen von 80 Millionen Euro im Anlagenbau das Ergebnis. Diese waren insbesondere auf Mehrkosten für Altprojekte zurückzuführen, so die Essener. Zusätzlich wirkte sich die Entkonsolidierung der 55-prozentigen Beteiligung Thyssenkrupp Industries India negativ aus. Bereits in den ersten beiden Quartalen hatte der Konzern Verluste verbucht.
Thyssenkrupp hat bereits im Juli vorläufige Zahlen zum operativen Geschäft vorgelegt und seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24 gesenkt. Eine geringere Dynamik in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Bauwirtschaft haben dabei die Geschäfte belastet. Der Umsatz sank um sechs Prozent auf rund neun Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT ging um knapp 40 Prozent auf 149 Millionen Euro zurück.
Für das Automobilzulieferer-Geschäft kündigte Thyssenkrupp eine Neuausrichtung im Karosseriebau an. In diesem Zusammenhang sollen bis zu 400 Stellen in Deutschland gestrichen werden. Parallel dazu sollen die Kapazitäten an anderen Standorten außerhalb von Deutschland erhöht werden. Die Umsetzung ist den Angaben zufolge schrittweise bis zum Ende des Geschäftsjahres 2024/2025 geplant.
Anleger können dem Zahlenwerk wenig Positives abgewinnen. Die Aktie von Thyssenkrupp sackt auf 3,21 Euro ab und markiert ein neues Allzeittief.
Thyssenkrupp steckt weiter in der Krise. Sowohl die fundamentale als auch die charttechnische Entwicklung mahnen zur Vorsicht. Anleger sollten die Aktie weiter meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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