Der E-Autobauer Tesla hat nach Börsenschluss in den USA nun seine Zahlen zum vergangenen Quartal veröffentlicht. Bekannt waren schon die Auslieferungen, die bereits Anfang des Monats veröffentlicht wurden. Die Aktie steht nachbörslich bereits unter Druck.
Tesla konnte im abgelaufenen Quartal zwar beim bereinigten Gewinne je Aktie mit 1,05 Dollar die Erwartungen von 0,99 Dollar klar übertreffen. Allerdings patzte man beim Umsatz: Statt die von den Experten prognostizierten 21,96 Milliarden Dollar lieferte der Konzern nur 21,45 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn von Tesla für das dritte Quartal erreichte 3,3 Milliarden Dollar, wobei die Bruttomargen im Automobilbereich mit 27,9 Prozent genau auf dem Niveau des zweiten Quartals 2022 lagen.
Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres hatte Tesla einen Gewinn von 1,62 Milliarden Dollar erzielt. Der Umsatz im Automobilbereich belief sich auf 18,69 Milliarden, was einem Anstieg von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Das Unternehmen hatte zuvor berichtet, dass die Auslieferungen für das am 30. September endende Quartal 343.000 und die Fahrzeugproduktion 365.000 erreichten. Die Auslieferungen sind die größte Annäherung an die von Tesla gemeldeten Verkäufe. Die Aktien sind seit diesem Wochenendbericht am 2. Oktober um mehr als 17 Prozent gefallen. Im Laufe des Quartals sah sich Tesla mit steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, Problemen bei der Auslieferung von Fahrzeugen an Kunden und einer hohen Fluktuation in der Führungsetage konfrontiert, zu der auch der Weggang von KI-Chef Andrej Karpathy im Juli gehörte.
Das Unternehmen verzeichnete jedoch auch einen Rekord in China, nachdem es im Juli den Großteil der Produktion vorübergehend ausgesetzt hatte, um die dortigen Fabriken zu modernisieren. Laut der China Passenger Car Association lieferte Tesla im September 83.135 Elektrofahrzeuge aus seinem Werk in Shanghai aus - so viele wie noch nie in einem einzigen Monat seit der Eröffnung des Werks Ende 2019.
Tesla arbeitet nun daran, die volle Produktionskapazität in zwei neuen Fabriken in Deutschland und Texas zu erreichen und ein lange verzögertes Versprechen einzulösen, Tesla-Autos ohne neue Hardware, sondern nur mit Software-Updates selbstfahrend zu machen. Musk hat versprochen, dass Tesla im Dezember dieses Jahres mit der Auslieferung des Semi, eines schweren, rein elektrisch betriebenen Lkw, beginnen wird.
In einer ersten Reaktion gibt die Aktie vier Prozent nachbörslich ab. Denn die Marge und das verfehlte Umsatzziel enttäuschen die Anleger. Die Aktie dürfte ihren Abwärtstrend damit erstmal fortsetzen.