Zum Monatsende produziert Tesla nochmals Fahrzeuge auf Hochtouren. Das überrascht wenig, da mit dem September auch das dritte Quartal endet und CEO Elon Musk seinen Anlegern starke Auslieferungszahlen präsentieren will. Ein wenig verwunderlich stimmt daher eine Nachricht zur Gigafactory in Shanghai.
Die Analysten erwarten am 19. Oktober, wenn der E-Auto-Pionier seine Geschäftszahlen präsentiert, nicht weniger als ein Rekordquartal in Sachen Auslieferungszahlen. Der Konsens geht von 350.000 ausgelieferten Fahrzeugen aus, die Schätzungen reichen allerdings bis zu 370.000 Einheiten. In beiden Fällen würde Tesla seinen Rekord von 310.000 Elektroautos aus dem ersten Quartal 2020 pulverisieren.
In den vorangegangenen Quartalen hatten hauptsächlich Probleme aus China für geringere Auslieferungen gesorgt. Konkret bremsten die strikten Lockdowns sowie daraus resultierende Lieferkettenprobleme und Fabrikschließungen den Output der Gigafactory in Shanghai. Auch der Ausbau des größten Tesla-Werks wurde dadurch verzögert, konnte allerdings im August vollendet werden, sodass in Fernost nun jährlich bis zu 1,1 Millionen Teslas produziert werden können.
Umso überraschender kommt daher die Nachricht, dass die chinesische Gigafactory die Produktionskapazitäten für das verbleibende Jahr nicht voll ausnutzen wird. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Wie die Insider mitteilten, werde Tesla die wöchentliche Kapazität von 22.000 Fahrzeugen nicht voll nutzen. Stattdessen werde die Produktion um sieben Prozent auf 20.500 Einheiten reduziert.
Kurzfristig dürfte ein Auslieferungsrekord den Tesla-Papieren Schwung verleihen, auch die Drosselung der Produktion sollte vorübergehend sein. Langfristig gilt es jedoch vor allem in punkto autonomes Fahren nachzulegen, um die Robo-Taxi-Flotte auf die Straße zu bringen und so die hohe Bewertung zu rechtfertigen.