Der US-Elektro-Autobauer Tesla ruft in China rund 200.000 Fahrzeuge wegen möglicher sicherheitsgefährdender Mängel zurück. Wie aus einer Online-Stellungnahme der chinesischen Marktaufsichtsbehörde hervorgeht, sind knapp 20.000 importierte Autos des "Model S" und über 35.000 importierte Autos des "Model 3" betroffen. Hinzu kommen rund 144.000 in China produzierte "Model 3", die ebenfalls von der Rückrufaktion betroffen sind.
Laut Berichten handelt es sich dabei um zwei verschiedene Sicherheitsrisiken: Beim "Model 3" wurden demnach Mängel rund um die Rückfahrkamera festgestellt. Diese könne durch das Öffnen und Schließen des Kofferraumdeckels beschädigt werden und schlussendlich ausfallen. Beim "Model S" bestehe die Gefahr einer sich unerwartet öffnenden Motorhaube, sofern ein Verriegelungsmechanismus gelöst würde. Dies könne die Sicht des Fahrers behindern.
Zuvor hatte Tesla aus den gleichen Gründen bereits in den USA knapp eine halbe Million Fahrzeuge zurückgerufen. Ob von den Mängeln und einem möglichen Rückruf auch Fahrzeuge in Deutschland betroffen sind, ließ sich bislang nicht klären, berichtet dpa-AFX. Das dafür zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Tesla generiert rund ein Fünftel seines Umsatzes in China, dem weltweit größten Markt für Elektro-Autos. Seit 2019 betreibt der von Elon Musk gegründete Konzern eine Fabrik in Shanghai mit mehreren tausend Angestellten.
Die Aktie von Tesla zeigt sich von den Rückrufaktionen weiter unbeeindruckt. Auch am letzten Handelstag des Jahres präsentiert sich das Papier nahezu unverändert. Die Aktie notiert am Abend 0,2 Prozent im Minus bei 1.068 Dollar. In den vergangenen sechs Monaten hat sich der Wert extrem gut entwickelt. Mit einem Plus von 57,5 Prozent ist die Tesla-Aktie die zweitstärkste im gesamten S&P 500. Zuletzt hat das Papier wieder etwas an Fahrt gewonnen. Die nächsten Widerstände warten im Bereich von 1.157 Dollar. Investierte Anleger bleiben dabei.