Beim US-Elektroautobauer Tesla laufen in Grünheide seit Dienstag erste Wagen des überarbeiteten Model Y vom Band. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte, dass damit begonnen wurde, die ersten Fahrzeuge zu fertigen. Der offizielle Produktionsstart ist dies allerdings noch nicht, das neue Modell kann von den Kunden auch noch nicht bestellt werden. In den USA gibt es derweil neue Hürden für chinesische Fahrzeuge.
Tesla fertigt sein Model Y an mehreren Standorten rund um den Globus. Es gilt als das meistgebaute Elektroauto der Welt. Allerdings musste der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller, der auch eine Reihe anderer Modelle produziert, im Vorjahr den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt hinnehmen.
Weltweit lieferte Tesla 2024 knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Auf dem schwächelnden deutschen Markt für Elektroautos sackten die Neuzulassungen des Konzerns 2024 laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) um gut 26.000 auf knapp 38.000 Fahrzeuge ab. Tesla, 2022 noch Marktführer bei den Zulassungen von E-Autos in Deutschland, stand damit hinter Volkswagen und BMW nur noch auf Platz drei. Das neue Model Y, ein sogenannter Crossover-SUV, soll dabei helfen, wieder auf den Wachstumspfad zu kommen.
In den USA hat der noch amtierende US-Präsident Joe Biden derweil neue Hürden für chinesische Autos auferlegt. Nach neuen Regeln werden in den USA keine vernetzten Fahrzeuge von Herstellern unter chinesischer oder russischer Kontrolle mehr verkauft werden dürfen. Das Verbot soll ab dem Modelljahr 2027 gelten. Im Visier steht dabei die Elektronik in den Autos: Mobilfunk und andere Kommunikationstechnik sowie Fahrassistenz-Systeme. Eine Gefahr sei, dass sich Gegner aus dem Ausland Zugang zu Daten verschaffen könnten, heißt es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Betroffen sind auch Fahrzeuge, die in den USA gebaut werden. Das könnte zum Beispiel den Tesla -Konkurrenten Polestar in eine schwierige Lage bringen. Er baut Fahrzeuge im US-Bundesstaat South Carolina, steht aber letztlich unter Kontrolle des chinesischen Geely-Konzerns und dessen Gründers Li Shufu.
Die Aktie von Tesla hat seit Oktober vergangenen Jahres eine extrem starke Entwicklung hingelegt. Zuletzt ist das Papier in eine Konsolidierung übergangenen. Die Unterstützung in Form der 38-Tage-Linie konnte aber verteidigt werden.
Tesla hat sich mit der aktuellen Bewertung weit sie den Fundamentaldaten abgekoppelt. Das Momentum spricht aber weiter für die Aktie. Dennoch muss der Konzern nun kräftig Gas geben, um gegenüber der Konkurrenz wieder punkten zu können. Hürden für China wie die schon länger eingeführte Abschirmung des US-Automarkts mit Zöllen von 100 Prozent auf Autos aus China begrüßt Tesla-Chef Elon Musk allerdings nicht. Tesla hat ein großes Werk in Shanghai und braucht den chinesischen Markt. AKTIONÄR-Leser können sich seit der Empfehlung im November vergangenen Jahres bei der Aktie von Tesla über ein Kursplus von mehr als 40 Prozent freuen. Solange das Momentum weiter stimmt, bleiben Anleger investiert. Ein Stopp bei 350,00 Euro sichert nach unten ab.
Enthält Material von dpa-AFX