Am Donnerstag hat Tesla vier Jahre nach der Vorstellung die ersten Cybertruck-Modelle ausgeliefert. Allerdings müssen die Käufer für den Pick-up ordentlich draufzahlen. Bei den Anlegern kam das Cybertruck-Event nicht so gut an. Die Aktie von Tesla gab nachbörslich rund zwei Prozent nach auf 235,03 Dollar. Bereits im regulären Handel hatte das Papier 1,8 Prozent verloren.
Unternehmenschef Elon Musk übergab die ersten Cybertrucks am Donnerstag an die Käufer. Bei der Feier am Unternehmenssitz in Austin im US-Bundesstaat Texas wurde bekannt, dass der Elektro-Pick-up deutlich teurer wird als ursprünglich angekündigt. Tesla teilte mit, dass die günstigste Variante des Edelstahl-Mobils 61.000 Dollar kostet. Für die teuerste Version mit dem Spitznamen "Cyberbeast" werden 100.000 Dollar fällig.
Bei der "Cybertruck"-Vorstellung vor vier Jahren waren noch ein Produktionsbeginn bis Ende 2021 und eine Preisspanne zwischen 40.000 und 70.000 in Aussicht gestellt worden. Doch Anlaufschwierigkeiten verzögerten die Fertigung mehrfach. Tesla-Chef Elon Musk sagte vor einigen Monaten, der Konzern habe sich mit dem Modell "das eigene Grab geschaufelt", da das ungewöhnliche Fahrzeug so viele neuartige Produktionsverfahren benötige.
Tesla betritt mit dem Cybertruck ein äußerst lukratives Marktsegment in den USA. Pickups gehören dort zu den beliebtesten Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr war der Chevrolet Silverado das meistverkaufte Modell im Land, zuvor war es oft Fords F-Serie.
Tesla will bis zu 250.000 "Cybertruck"-Pickups pro Jahr bauen – aber die Marke vermutlich nicht vor 2025 erreichen, sagte Musk jüngst. Aktuell werden nur geringe Stückzahlen produziert, während Tesla insgesamt rund 1,8 Millionen Fahrzeuge ausliefern will. „Ich glaube, das ist unser bestes Produkt“, kommentierte Musk auf dem Event. „Ich glaube, das ist das Einzigartigste auf der Straße. Endlich wird die Zukunft aussehen wie die Zukunft.“
Es ist sicher positiv zu werten, dass der Truck nach Jahren der Rückschläge nun endlich am Markt ist. Allerdings sind die Produktionskosten hoch und man muss abwarten, inwieweit sich das Modell für Tesla finanziell lohnen wird. Für Tesla gilt es weiterhin vor allem bei den Massenmodellen zu liefern, das Wachstum wieder zu beleben und Fortschritte im Bereich des autonomen Fahrens zu erzielen. Für investierte Anleger ist das Papier derzeit eine Halteposition.
Tesla ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Batterie Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.
(Mit Material von dpa-AFX)