Tesla-Chef Elon Musk hat mitten in seinem Übernahme-Versuch bei Twitter ein weiteres großes Paket von Aktien des Elektroauto-Herstellers verkauft. Er trennte sich von rund 4,4 Millionen Tesla-Aktien und nahm damit etwa vier Milliarden Dollar ein, wie aus Unterlagen bei der Börsenaufsicht SEC hervorgeht.
Danach seien keine weiteren Verkäufe mehr geplant, schrieb er in der Nacht zu Freitag bei Twitter. Musk nannte in den Unterlagen keine Gründe für den Aktienverkauf. Im vergangenen Herbst hatte er sich von Tesla-Aktien im Wert von mehr als 16 Milliarden Dollar getrennt – größtenteils, um fällige Steuern auf eingelöste Aktienoptionen zu bezahlen.
Jetzt hat er sich allerdings verpflichtet, für den Twitter-Kauf eigene Mittel von bis zu 21 Milliarden Dollar einzubringen. Wie genau er sie heben will, ist noch unklar. Musk hält nach dem jüngsten Verkauf noch gut 168 Millionen Tesla-Aktien. Mit einem Teil davon will er einen Kredit über 12,5 Milliarden Dollar absichern, der ebenfalls zur Finanzierung des Twitter-Deals dienen soll.
Musk legte für den Twitter-Kauf insgesamt Finanzierungszusagen über 46,5 Milliarden Dollar vor. Er einigte sich mit dem Online-Dienst auf die Übernahme, ist aber noch darauf angewiesen, dass genug Aktionäre ihm seine Anteile zum Preis von 54,20 Dollar abtreten.
Der Tech-Milliardär erklärt sein Interesse an Twitter damit, dass auf der Plattform die Redefreiheit eingeschränkt sei. Das wolle er ändern.
Die Aktie von Tesla hat sich nach dem deutlichen Einbruch am Dienstag zuletzt stabilisiert. Das Papier ging am Donnerstag mit einem leichten Minus von 0,5 Prozent auf 877,51 Dollar aus dem Handel. Dass Musk keine weiteren Aktienverkäufe plant, dürfte die Anleger in jedem Fall freuen. Aus charttechnischer Sicht wäre es nun wichtig, relativ rasch die 200-Tage-Linie zurückzuerobern.