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28.04.2022 Marion Schlegel

Tesla: Übernahmen im Fokus

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Tesla

Tesla-Chef Elon Musk hat sich in einem Rechtskonflikt mit Aktionären wegen der umstrittenen Übernahme der verlustreichen Ökostromfirma SolarCity durchgesetzt. Der zuständige Richter schlug sich in einem Urteil vom Mittwoch auf Musks Seite und befand, dass Tesla für SolarCity keinen übermäßig hohen Preis gezahlt habe.

Die Kläger hatten Musk beschuldigt, den Deal zu Lasten der Tesla-Aktionäre durchgedrückt zu haben, um das ihrer Ansicht nach damals de facto insolvente Unternehmen zu retten.

Tesla (WKN: A1CX3T)

Tesla hatte SolarCity 2016 für rund 2,6 Milliarden Dollar geschluckt. Kritiker hatten Musk damals Interessenkonflikte vorgeworfen, da er zugleich größter Anteilseigner und Verwaltungsratschef bei SolarCity war. Außerdem gab es von Anfang an den Verdacht der Vetternwirtschaft, da die Firma von einem Cousin Musks geführt wurde und auch Tesla-Mitgründer JB Straubel im Verwaltungsrat saß. Beide Unternehmen schrieben zu der Zeit regelmäßig rote Zahlen. SolarCity galt zum Zeitpunkt des Deals als finanziell stark angeschlagen.

Der Richter stimmte den klagenden Aktionären zwar zu, dass Musk einen zu großen Einfluss auf die Übernahme genommen und sich angesichts seiner persönlichen Verwicklungen nicht ausreichend bei den Verhandlungen zurückgenommen habe. Er zog jedoch das Fazit, dass dies letztlich kein entscheidender Faktor für die Transaktion gewesen sei. Ob Musk den Fall damit abhaken kann, bleibt allerdings abzuwarten. Ein Anwalt der Klägerseite erklärte in US-Medien, dass er Optionen prüfe, um Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Im Fokus bei den Twitter-Anlegern steht derzeit allerdings ganz klar die Twitter-Übernahme von Elon Musk. Tesla hat mit der Übernahme von Twitter zwar nichts zu tun, doch der Markt befürchtet, Musk macht für die Finanzierung des Deals einen Teil seiner Aktien zu Cash. Der CEO weigert sich zu sagen, woher er das Geld für die Übernahme nimmt. Zudem sind die Anleger in Sorge, Musk könnte sich von Tesla abwenden und seine Energie voll und ganz seinem neuen Projekt Twitter widmen.

Die Aktie von Tesla hat sich nach dem deutlichen Einbruch am Dienstag im gestrigen Handel stabilisiert. Das Papier ging am Mittwoch mit einem leichten Plus von 0,6 Prozent auf 881,51 Dollar aus dem Handel. Die Situation um Musk/Tesla/Twitter dürfte noch eine Weile kompliziert bleiben. Die Anleger müssen sich folglich auf eine hohe Volatilität einstellen. Stoppkurs bei 800 Euro setzen.

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