Die Tesla-Aktien haben am Mittwoch nach sieben Handelstagen in Folge mit einem Minus-Vorzeichen die Talfahrt vorerst gestoppt. Schnäppchenjäger griffen nach den hohen Kursverlusten zu, die Aktien gewannen zum Börsenschluss in New York 3,3 Prozent auf 112,71 US-Dollar. Eine Stabilisierung fiel dem Papier zeitweise aber schwer.
Zum Handelsauftakt hatte Tesla mit 108,24 Dollar sogar den tiefsten Stand seit August 2020 erreicht und damit allein im Dezember mehr als 44 Prozent eingebüßt. Hätten die Tesla-Aktien an diesem Mittwoch abermals im Minus geschlossen, wäre es der achte Tag hintereinander mit Abschlägen und damit die längste Verluststrecke in der gut zwölfjährigen Börsengeschichte des US-E-Fahrzeug-Pioniers gewesen.
Ob die Aktien des Konzerns zu aktuellen Kursen wirklich ein Schnäppchen waren oder es noch sind, bleibt allerdings offen, schließlich ist Tesla an der Börse immer noch höher bewertet als etwa die drei deutschen Autobauer BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen zusammen.
Am Vortag hatte die Anteile die Ankündigung belastet, die Produktion am wichtigen chinesischen Standort in Shanghai im Januar zeitweise zu stoppen. Dies werfe Fragen auf, denn die Fertigung würde dann länger stillstehen, als es für die Feierlichkeiten des chinesischen Neujahrsfests notwendig wäre, schrieb Analyst Matthias Volkert von der DZ Bank in einer aktuellen Studie. Tesla kämpfe mit einer ungewissen Absatzentwicklung am chinesischen Markt. Der Analyst senkte den fairen Wert für die Aktie von 295 auf 190 US-Dollar, rät aber weiter zum Kauf.
Mit Blick auf die jüngste Talfahrt der Papiere schrieb der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets, endlich hätten Shortseller, also jene Anleger, die auf fallende Kurse setzen, mit Tesla Geld verdient. Jahrelang seien sie von den Fans von Unternehmenschef Elon Musk an der Leine durch die Manege geführt worden, nun aber füllten sich mit dem Kursabsturz der vergangenen Tage zumindest für sie zum Jahresende die Kassen. Nun gehe es darum, wann die Daueroptimisten wieder aus ihrer Deckung kämen.
Tesla-Chef Elon Musk tummelt sich zu vielen Baustellen. Twitter, SpaceX, Tesla et cetera. Die Übernahme des Social-Media-Unternehmens Twitter durch Elon Musk ist längst zum Problem für den E-Auto-Hersteller geworden. Fakt ist, dass Musk zuletzt viele Experten vor allem aus dem IT-Bereich von Tesla abgezogen hat, um Twitter auf Vordermann zu bringen. Aus aktueller Sicht wird es für Tesla extrem schwer, das ambitionierte Jahresziel von 1,4 Millionen verkauften Elektroautos zu erreichen. Der Markt in China wird schwieriger, zudem fallen ab 2023 die Subventionen weg. Anleger warten eine Trendwende ab!