Die Quartalszahlen von Tesla und Aussagen von Konzernchef Elon Musk zum Jahr 2022 und den Folgen der Lieferkettenprobleme haben am Donnerstag die Anleger vergrault. Bei gut 829 US-Dollar schlossen sie auf dem niedrigsten Niveau seit Oktober. Im Freitagshandel konnten sich die Papiere zwischenzeitlich erholen, zuletzt sind sie aber erneut leicht ins Minus gerutscht.
Tesla verdiente 2021 trotz der globalen Chipkrise und Problemen in den Lieferketten so viel wie noch nie in einem Geschäftsjahr. Gut 936.000 ausgelieferte Fahrzeuge bedeuteten ein Plus von 87 Prozent. Langfristig peilt das Unternehmen jährliche Wachstumsraten von rund 50 Prozent an. Die operativen Kennziffern seien außergewöhnlich und als Bedrohung für die herkömmlichen Autobauer zu sehen, schrieb Jefferies-Analyst Philippe Houchois. Sein Kursziel für Tesla lautet 1.400 Dollar.
Doch da es weiter in den Lieferketten hakt, trat Tesla-Chef Musk etwas auf die Bremse. "Wir werden keine neuen Fahrzeugmodelle vorstellen in diesem Jahr", sagte er während einer Telefonkonferenz mit Analysten. Marktbeobachter Edward Moya vom Broker Oanda sah in dieser Aussage denn auch die größte Belastung. Viele Investoren hätten in der Teilnahme von Elon Musk an der Konferenz ein Indiz dafür gesehen, dass etwas Froßes angekündigt wird. Diese Hoffnungen seien dann herbe enttäuscht worden.
Elon Musk selbst hat zuletzt auf Twitter erneut für Aufsehen gesorgt. Er likte einen Tweet des kanadisch-amerikanischen Arztes Peter Attia, in dem er schrieb: „Warum ich für Covid-Impfstoff bin, aber gegen Impfpflicht bin.“ Musk selbst twitterte: „Ich bin beeindruckt von Schweden.“
I am in awe of Sweden
— Elon Musk (@elonmusk) January 27, 2022
Die Tesla-Aktien hatten Anfang November ihr bisheriges Rekordhoch bei gut 1.243 Dollar erreicht, bevor sie eine deutliche Korrektur vollzogen. Anfang Januar kamen die Tesla-Anteile mit 1.208 Dollar nochmal in die Nähe ihrer Bestmarke, rutschten dann aber mit dem Ausverkauf im Technologiesektor und dem jüngsten Hinweis auf die Lieferkettenprobleme deutlich.
Mittel- bis langfristig bleibt die Aktie von Tesla aussichtsreich, Anleger bleiben an Bord. Die Zahlen zeigen ganz klar, dass die Richtung stimmt. Kurzfristig könnten die Lieferkettenprobleme aber belasten. Aus charttechnischer Sicht steht kurzfristig die 200-Tage-Linie im Fokus. Diese sollte in jedem Fall verteidigt werden. Ansonsten könnte weitere Druck aufkommen.