Am Donnerstag wird der Volkswagen-Konzern die Bilanz für das zweite Quartal vorlegen. Anleger blicken aufgrund der zahlreichen Probleme mit Spannung auf die Zahlen des Autobauers. Am Mittwoch hat mit Stellantis derweil ein VW-Konkurrent vorgelegt und mit Rekordzahlen für das erste Halbjahr überrascht.
Dank höherer Auslieferungszahlen hat Stellantis den Umsatz im Q2 auf ein Rekordhoch von 98,4 Milliarden Euro gesteigert. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von zwölf Prozent. Ein Rückgang der Lieferkettenprobleme und gesenkte Kosten ließen zudem das Nettoergebnis um 37 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro klettern. Ebenfalls ein Rekord. Die operative Marge übertraf mit 14,4 Prozent deutlich die Analystenschätzungen.
Bei der Elektrifizierung sieht sich der Konzern auf einen guten Weg. Der Absatz mit batterieelektrischen Fahrzeugen zog um fast ein Viertel an. Die Jahresziele bestätigte der Konzern.
Was bedeuten die Stellantis-Zahlen für Volkswagen?
Zunächst einmal wird wohl auch VW von einer Entspannung der Lieferketten-Problematik profitieren. Auch die niedrigeren Kosten dürften den Wolfsburgern in die Karten spielen. Ein großes Problem des VW-Konzerns dürfte Stellantis allerdings – zumindest vorerst noch – erspart bleiben. Anders als Volkswagen erzielt Stellantis in China nur einen Bruchteil seiner Umsätze (2022 rund 3,4 Prozent). Damit leidet der Hersteller von Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep und Opel deutlich weniger unter der wachsenden Konkurrenz durch die dortigen Autobauer als VW.
Stellantis hat mit den Zahlen durchwegs überzeugt. Die Aktie legt am Mittwochnachmittag um rund zwei Prozent zu. Der Autobauer ist ein solides konservatives Investment. Für VW ist die Aussagekraft allerdings nur begrenzt. Die Absatzschwäche in China dürfte für eine deutlich schwächere Entwicklung der Zahlen sorgen. Ein Einstieg drängt sich daher nicht auf. Allerdings reagierte VW am Mittwoch auf das kränkelnde China-Geschäft und ist bei dem chinesischen E-Auto-Newcomer XPeng eingestiegen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..