Volkswagen kämpft aktuell mit einer ganzen Reihe von Problemen, was sich auch in der Kursentwicklung der VW-Vorzüge widerspiegelt. Dem DAX und der deutschen Premium-Konkurrenz hinkt die Aktie auf Jahressicht deutlich hinterher. Am Donnerstag gewähren die Wolfsburger nun Einblick in die Geschäftszahlen des zweiten Quartals, was für frische Impulse sorgen könnte.
Auf die Erwartungen der Analysten und deren Kursziele ist DER AKTIONÄR bereits eingegangen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der Autobauer selbst hat keine Ziele für das Q2 oder das erste Halbjahr in Aussicht gestellt, jedoch dürften die Zahlen Aufschluss geben, ob die gesteckten Jahresziele erreicht werden oder der Ausblick noch kassiert werden muss.
Die Wolfsburger jedenfalls rechnen für 2023 mit einem Umsatzwachstum von zehn bis 15 Prozent, was 307 bis 321 Milliarden Euro entspräche. Stimmen die Analystenschätzungen für das zweite Quartal, dürfte VW inklusive der ersten drei Monate des Jahres rund die Hälfte davon erwirtschaftet haben und sich somit auf Kurs befinden, das untere Ende der Zielspanne zu erreichen.
Für die in Aussicht gestellte Margenziele dürfte es ebenfalls knapp werden. Die Analysten prognostizieren gegenüber dem Q1 unveränderte 7,5 Prozent. VW strebt auf Jahressicht 7,5 bis 8,5 Prozent an.
Anders schaut es derweil abseits der Finanzkennzahlen aus. Bei den Auslieferungszahlen muss VW nach einem Plus von 13 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres nochmals deutlich zulegen, um das Ziel von 9,5 Millionen Fahrzeugverkäufen zu erreichen. Bis Ende Juni brachte der Konzern lediglich 4,4 Millionen Einheiten an den Mann.
In Sachen E-Mobilität wird der Autobauer wohl ziemlich sicher zurückrudern müssen. Den angestrebten Anteil von zehn Prozent am Absatz verfehlte VW mit 7,3 Prozent in der ersten Jahreshälfte deutlich. Zudem sieht es aktuell nach keiner Besserung aus. So wird VW in den Werken Zwickau und Emden wohl die Produktion von Stromern sogar noch reduzieren.
Für DER AKTIONÄR bleibt es vorerst dabei: VW hat mehrere Baustellen. China-Schwäche, Verzögerungen mit der Software und Probleme beim E-Absatz gehen miteinander einher. VW muss hier dringend liefern. Eine Chance für erste Neuigkeiten bietet sich am Donnerstag. Aktuell drängen sich aber keine neuen Käufe auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..