Die Aktien von Siemens Energy haben am Freitag im festen Gesamtmarkt moderat zugelegt. Nach einem starken Start an der Börse Ende September beziehungsweise Anfang Oktober, als die Aktie bis auf 23,77 Euro stieg, hat sich inzwischen etwas Zurückhaltung breit gemacht. An diesem Freitagnachmittag, dem letzten Tag ihrer vierten Handelswoche, gewann sie bis kurz vor Handelsende 0,2 Prozent auf 20,46 Euro.
Die Analysten sind fast ausschließlich sehr positiv für das großteils vom Industriekonzern Siemens nun abgespaltene Energiegeschäft gestimmt: 13 Häuser, darunter große Banken wie Morgan Stanley, Goldman Sachs, Bank of America und HSBC etwa, raten zum Kauf der Papiere. Unter den Großbanken ist JPMorgan zurückhaltend und hat ein neutrales Anlageurteil.
Die Marktkapitalisierung nach Streubesitz der inzwischen noch 45-prozentigen Siemens-Beteiligung beläuft sich aktuell auf rund 8,2 Milliarden Euro. Damit hat das Papier eine durchaus gute Chance, künftig in den Leitindex DAX aufzusteigen. Ob es allerdings bereits im Dezember, zur außerordentlichen Index-Überprüfung, der Fall sein wird, ist ungewiss.
Das wäre nur möglich, wenn auch der Börsenumsatz ausreicht, was sich bisher nicht abschätzen lässt. Zudem muss es auch einen Absteiger aus dem DAX geben. Ein Fast Entry wäre die andere Möglichkeit eines Aufstiegs noch im Dezember. Doch da dann noch strengere Regeln angewandt werden, gilt das als sehr unwahrscheinlich. Im März 2021, wenn der DAX tatsächlich von 30 auf 40 Mitglieder aufgestockt werden sollte, sehen Index-Experten aber eine gute Chance für eine Aufnahme in die erste Börsenliga.
DER AKTIONÄR bleibt langfristig zuversichtlich für die Aktie von Siemens Energy. Anleger sollten sich vorerst zwar weiter auf eine erhöhte Volatilität einstellen, können angesichts der attraktiven Bewertung aber auf dem aktuellen Niveau zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)