Die Lage bei Siemens Energy hat sich inzwischen etwas beruhigt. Knapp unterhalb des ersten Xetra-Kurses von 22,01 Euro notiert die Aktie der Siemens-Tochter derzeit. Viele Altaktionäre von Siemens haben sich inzwischen von den Anteilen getrennt, neue Käufer sind dabei. Morgan Stanley sieht aktuell Chancen für Anleger.
Technische Faktoren und kurzfristige Sorgen um das Schlussquartal des gebrochenen Geschäftsjahres seien eine Chance für Anleger, die bereits auf das neue Jahr schauen, so Morgan-Stanley-Analyst Ben Uglow. Er nimmt Siemens Energy mit „Overweight“ neu in die Bewertung auf, sieht das Kursziel bei 30 Euro und zählt die Aktie angesichts des Aufwärtspotenzials zu seinen Favoriten.
Bei Siemens Energy ist nach wie vor viel Bewegung in der Aktionärsstruktur. Sobald sich alle verkaufswilligen Altaktionäre aber ihre Verkäufe abgeschlossen haben, dürfte sich der Fokus wieder auf das operative Geschäft und die Bewertung verlagern. Vor allem der Bereich Erneuerbare Energien rund um die Beteiligung an Siemens Gamesa sowie das Servicegeschäft sind aussichtsreich, die Bewertung erscheint zudem günstig – was auch die teils deutlich über dem aktuellen Kursniveau liegenden Analystenstimmen untermauern.
Das breite Produktportfolio und starke Bereiche sollten die Schwächen etwa bei großen Gasturbinen kompensieren. Anleger sollten sich vorerst zwar weiter auf eine erhöhte Volatilität einstellen, können angesichts der attraktiven Bewertung aber auf dem aktuellen Niveau zugreifen.