Mehr als fünf Prozent hat die Aktie von Siemens Energy am Dienstag verloren. Den deutlichen Rücksetzer, der durch skeptische Analystenstimmen ausgelöst wurde, hat der DAX-Titel zwar verdaut. Große Gewinne kann der Highflyer des bisherigen Börsenjahres aber auch am Mittwoch nicht verzeichnen. Eine neue Barclays-Studie bringt keinen Schwung.
Analyst Vladimir Sergievskiy hat in seiner neuen Studie auf die Entwicklungen am Vortag reagiert. Nicholas Green von Bernstein Research hatte auf den Indien-Deal mit der Mutter Siemens hingewiesen, der Siemens Energy seinen Worten zufolge noch „enorme Kopfschmerzen“ bereiten könnte.
Sergievskiy erklärt: Siemens Energy India werde künftig von Siemens India abgespalten und Siemens Energy sei dann verpflichtet, den Anteil innerhalb von vier Jahren auf 51 Prozent zuerhöhen. Die Transaktion, eine Folge der finanziellen Hilfsmaßnahmen von Siemens, könnte Siemens Energy dem Experten zufolge bis zu 2,5 Milliarden Euro kosten.
Green hatte am Vortag noch deutlich höhere Kosten in Aussicht gestellt, er rechnet mit einem Wert zwischen drei und sieben Milliarden Euro. Aktuell wären es demnach bereits 5,2 Milliarden Euro.
Barclays-Mann Sergievskiy rechnet also mit niedrigeren Zahlen, für die Aktie von Siemens Energy bleibt er aber ebenfalls vorsichtig. Sein Votum lautet zwar „Equal Weight“. Allerdings sieht er das Kursziel lediglich bei 18 Euro – damit beziffert er auf dem aktuellen Niveau das Rückschlagrisiko noch auf rund 25 Prozent.
Die Comeback-Rally bei Siemens Energy kommt erstmals ins Stocken. Mit ihren Hinweisen auf die weiter vorhandenen Risiken finden die Bären wieder Gehör am Markt. Doch erst wenn die Marke bei rund 23,50 Euro unterschritten wird, trübt sich das Bild nachhaltig ein. Vorerst besteht kein Handlungsbedarf. Wer investiert ist, kann nach wie vor an Bord bleiben.