Nach der rasanten Aufwärtsbewegung im Rahmen der starken Quartalszahlen atmet die Aktie von Siemens Energy derzeit etwas durch. Der künftige Chef der Windtochter Siemens Gamesa Vinod Philip rechnet derweil damit, dass eine schnelle Wende zum Besseren nach wie vor nicht möglich ist. Mittelfristig gibt es aber Hoffnung.
„Ohne ein gesundes Windgeschäft wird Siemens Energy seine Ziele, bei der Energiewende eine tragende Rolle zu spielen, nicht erreichen können“, zitiert das Handelsblatt Philip nach seinem ersten Auftritt in Mülheim. Er tritt Anfang August die Nachfolge des gescheiterten Jochen Eickholt an und ist zuversichtlich, dass bei einer konsequenten Umsetzung der Pläne bald wieder Geld mit dem Windgeschäft verdient werden kann. „Wir haben bisher nichts gesehen, was unser Ziel Breakeven bis 2026 infrage stellt.“
Damit dies gelingt, müssen die Qualitätsprobleme im Onshore-Geschäft behoben werden. Laut Philip seien die Fehler inzwischen gefunden und Maßnahmen definiert worden. „Es erfordert aber Zeit, die Lösungen umzusetzen, und das ist im Plan auch berücksichtigt.“ Klar ist dabei inzwischen: Der Konzern will am Onshore-Wind festhalten, sich dabei künftig aber auf die Märkte Deutschland und USA fokussieren. Hintergrund: Ein Ausstieg wäre angesichts langfristiger Service- und Lieferverträge nicht so einfach.
Rückenwind für die Aktie gibt es derweil auch einmal mehr von Analystenseite. Die Privatbank Berenberg hat das ohnehin bullishe Kursziel noch einmal von 30 auf 33 Euro angehoben. Die Einstufung lautet angesichts eines Potenzials von 32 Prozent unverändert „Buy“.
Die Aktie von Siemens Energy hat sich in den vergangenen Monaten glänzend entwickelt. Gamesa bleibt zwar das Damoklesschwert mit vielen Fragezeichen und Risiken. Doch der Trend stimmt. Investierte Anleger können deshalb die Gewinne laufen lassen.