Seit Anfang April ist mit GE Vernova in den USA ein Konzern eigenständig an der Börse notiert, der von den Geschäftstätigkeiten sehr gut mit Siemens Energy vergleichbar ist. Am heutigen Donnerstag hat der Wettbewerber erstmals Zahlen veröffentlicht. Die Aktie reagiert darauf vorbörslich allerdings mit einem leichten Minus.
GE Vernova generierte im ersten Quartal mit 7,26 Milliarden Dollar sechs Prozent mehr Umsatz als vor einem Jahr. Experten hatten allerdings mit 7,28 Milliarden Dollar gerechnet. Den Verlust konnte der Konzern zwar deutlich von 346 Millionen Dollar auf 106 Millionen Dollar reduzieren. Als bereinigter Verlust standen 0,41 Cent je Aktie, was aber auch deutlich mehr war als die erwartetet 0,32 Dollar je Aktie.
Die Ziele für 2024 wurden bestätigt. Vernova rechnet weiter mit einem Umsatz zwischen 34 und 35 Milliarden Dollar bei einer bereinigten EBITDA-Marge im höheren mittleren einstelligen Prozentbereich.
In der Power-Sparte stieg der Umsatz dank einer starken Nachfrage nach Serviceleistungen für Gaskraftwerke im ersten Quartal um sechs Prozent. Dagegen ging der Umsatz im ohnehin schwächelnden Windgeschäft um sechs Prozent zurück, obwohl das Unternehmen den hohen Auftragsbestand im Offshore-Bereich etwas abarbeiten konnte. Im dritten Bereich, der Elektrifizierung, stiegen die Erlöse sogar um 24 Prozent. Hier bietet Vernova etwa Software für die Nachverfolgung von Kohlenstoff und die Umstellung auf elektrische Energiequellen an.
Die Zahlen von GE Vernova waren etwas schwächer als erwartet. Der Ausblick wurde aber bestätigt. Zudem sollten Anleger den leichten Rücksetzer nicht überbewerten, nachdem die Aktie im Wochenverlauf bereits deutlich angezogen hatte. Zu viele Rückschlüsse auf Siemens Energy lassen sich aber trotz der guten Vergleichbarkeit der Sparten nicht ziehen. Das Problem: Die Milliardenprobleme bei der Windtochter Gamesa sind zu einem großen Teil hausgemacht. Hier muss Besserung eintreten, damit der Kurs nachhaltig steigen kann. Aktuell bleibt Vernova der Favorit des AKTIONÄR.