Der lange erwartete Kapitalmarkttag am Dienstag hat bei Siemens Energy nicht für den erhofften Befreiungsschlag gesorgt. Nachdem die Aktie bereits im Vorfeld eine Erholungsrally aufs Parkett gelegt hatte, ist die Verschnaufpause aber kein Grund zur Sorge. Dennoch bleibt der Weg für den Konzern zurück zu alter Stärke weit.
Eine positive Kehrtwende bei der Windtochter Gamesa sei ein langer Prozess, der die Ergebnisse belaste, bringt es Analyst Akash Gupta von JPMorgan auf den Punkt. Die weiteren Geschäfte von Siemens Energy hätten aber gute Perspektiven. Ein höherer Konsens der Analysten und auch eine Anhebung der Prognosen durch das Unternehmen hält er für möglich.
Seine Einstufung für die Aktie lautet angesichts der Risiken aber weiterhin „Neutral“. Das Kursziel sieht Gupta bei 13,80 Euro – immerhin gut 25 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Die Qualitätsprobleme bei den Onshore-Turbinen sowie die Schwierigkeiten beim Hochlauf der Offshore-Fertigung bleiben das bestimmende Thema bei Siemens Energy. Eine klare Strategie für Gamesa blieb der Konzern schuldig, die Aussagen von Gamesa-Chef Jochen Eickholt sorgten eher für Verunsicherung. Die Risiken bleiben bei der Aktie entsprechend groß.