Ein positives Marktumfeld und hohe Kursziele von Seiten der Analysten haben in dieser Woche dafür gesorgt, dass die Aktie von Siemens Energy deutlich zugelegt hat. Die seit einigen Wochen anhaltende Konsolidierung könnte sich dem Ende zuneigen, der Ausbruchsversuch nach oben rückt dank der erneuten Gewinne am Freitag näher.
Seit Anfang Mai bewegt sich der DAX-Titel in einer Range zwischen 22,50 Euro und dem Mehrjahreshoch bei 27,01 Euro. Allerdings hatte sich die Aktie während der Mega-Comeback-Rally zuvor auch innerhalb von gut einem halben Jahr mehr als vervierfacht. Nun fehlen aber keine drei Prozent mehr, um die obere Begrenzung des Korridors zu überschreiten. Sollte dies gelingen, wäre der Weg weiter nach oben aus charttechnischer Sicht vorerst frei.
Höher notierte die Siemens-Abspaltung letztmals im Juli 2021 – an der Marke bei 27,65 Euro wartet entsprechend noch ein kleiner Widerstand. Doch im Anschluss würde selbst das Rekordhoch bei 34,48 Euro wieder ins Blickfeld rücken. Dieses wurde im Januar 2021 erreicht, nur wenige Monate nach dem IPO des Energietechnikkonzerns. Zur Erinnerung: Erst im September 2020 hatte sich die ehemalige Mutter Siemens zum Spin-off der Tochter entschlossen.
Siemens wollte sich damals vor allem vom wachstumsschwachen Geschäft mit den großen konventionellen Turbinen etwa für Gaskraftwerke trennen. Die Windtochter Gamesa wurde als Beiwerk mitgegeben, um von der Energiewende zu profitieren und die Zukunft zu sichern. Heute ist längst bekannt: Das Geschäft mit großen Turbinen läuft besser als erwartet, die Netzwerktechnik wächst stärker als gedacht – doch ausgerechnet Gamesa steckt in einer tiefen Krise, die Siemens Energy ein Horrorjahr 2023 beschert hatte.
Die Aktie von Siemens Energy könnte sich wieder den Hochs von vor drei Jahren nähern. Entscheidend für nachhaltig höhere Kurse bleibt zwar, dass die Gamesa-Krise behoben werden kann. Dennoch wäre ein neues Mehrjahreshoch ein starkes Zeichen. Anleger bleiben an Bord.