Seit der Abspaltung von der Mutter Siemens gilt Siemens Energy als klarer Kandidat für die großen Indizes der Deutschen Börse. Im Dezember dürfte es soweit sein, der Energietechnikkonzern wird dann wohl zunächst einmal in den MDAX einziehen. Mittelfristig scheint sogar noch mehr möglich.
Am 3. Dezember wird die Deutsche Börse die Zusammenstellung ihrer Indizes außerordentlich überprüfen. Die Umsetzung der Änderungen erfolgt dann am 21. Dezember. Siemens Energy dürfte mit seinem am Streubesitz orientierten Börsenwert von 9,9 Milliarden Euro und auch mit dem auf zwölf Monate hochgerechneten Börsenumsatz die Kriterien erfüllen, schreiben nun die Indexexperten der Commerzbank.
Siemens Energy dürfte nach der Aufnahme direkt zu einem der Schwergewichte im Index werden. Verlassen müssen den MDAX voraussichtlich entweder die Aareal Bank oder der von einer Short-Attacke schwer gebeutelte Leasing-Spezialist Grenke. Hier bahnt sich bis Anfang Dezember ein Kopf-an-Kopf-Rennen an.
Sollte die Deutsche Börse den DAX künftig tatsächlich auf 40 Werte erweitern, könnte der MDAX für Siemens Energy aber ohnehin nur eine Zwischenstation sein. Eine Aufnahme in den deutschen Leitindex scheint durchaus denkbar – zumal die Mutter Siemens die Beteiligung künftig weiter reduzieren will und den Streubesitz damit erhöhen würde.
Änderungen in den Indizes sind vor allem für Fonds wichtig, die diese real nachbilden. Durch die entsprechenden Umschichtungen kann dies auch Einfluss auf die Kursentwicklung haben. Eine MDAX-Aufnahme könnte die Aktie von Siemens Energy auch für neue Investorengruppen interessant machen, die nur auf Werte aus größeren Indizes setzen. DER AKTIONÄR rät Anlegern weiter, bei der Aktie dabeizubleiben.