Nachdem die Aktienkurse von großen Ölproduzenten wie Petrobras oder Shell in den vergangenen Wochen und Monaten unter den anhaltend fallenden Preisen für Brent, WTI & Co litten, sieht es nun wieder deutlich besser aus. So setzten die Ölpreise am Montag ihren Aufwärtstrend von der Vorwoche fort. Am Nachmittag lag der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent mit Lieferung im November bei 72,69 US-Dollar.
Dies entspricht einem Anstieg von 1,09 Dollar im Vergleich zum Freitag. Auch der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,25 Dollar auf 69,89 Dollar. Der Anstieg der Ölpreise wurde unter anderem durch Entwicklungen in Libyen beeinflusst. Die Exporte aus diesem bedeutenden Ölproduzenten und Opec-Mitglied sind aufgrund der anhaltenden Konflikte im Land erheblich zurückgegangen. Schon in der vorangegangenen Handelswoche hatten sich die Ölpreise nach den massiven Rückgängen zu Monatsbeginn leicht erholt. Ein weiterer Faktor, der die Preise derzeit stützt, ist der schwächere US-Dollar. Denn ein fallender Dollar macht Rohöl für Verbraucher aus anderen Währungsräumen günstiger, was wiederum die Nachfrage etwas ankurbeln könnte.
Zu Beginn des Monats hatten insbesondere besorgniserregende Wirtschaftsdaten aus den USA und China die Ölpreise unter Druck gesetzt, da sie die Sorge vor einer möglichen Abschwächung der Nachfrage verstärkten. Jüngst wurden erneut enttäuschende Konjunkturdaten aus China veröffentlicht, die jedoch keine weiteren signifikanten Rückgänge bei den Ölpreisen zur Folge hatten. Die Daten vom Wochenende zeigten, dass sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze in China im August schwächer ausfielen als erwartet. Trotz dieser negativen Wirtschaftsdaten blieb der Ölmarkt gestern relativ stabil und konnte die anfänglichen Verluste des Handelstages wieder ausgleichen.
Die beiden immer noch sehr günstig bewerteten Aktien von Shell und Petrobras bleiben grundsätzlich attraktiv. Angesichts der zuletzt etwas gebeutelten Charts drängt sich derzeit zwar noch kein Kauf akut auf, doch wer investiert ist, sollte dabeibleiben. Der Stoppkurs bei Petrobras kann bei 5,90 Euro belassen werden. Bei Shell bietet sich nach wie vor die Marke von 26,00 Euro an.