Mit den Aktienkursen der beiden Energieriesen Repsol und Shell ging es in den vergangenen Handelswochen deutlich bergab. Der größte Belastungsfaktor war eindeutig die anhaltende Schwäche bei den Ölpreisen. Doch damit könnte es nun bald vorbei sein. Denn der Ölverbund OPEC+ könnte – wieder einmal – für eine nachhaltige Stützung von Brent, WTI & Co sorgen.
So steht der Verbund laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg kurz vor einer Einigung über die Verschiebung der geplanten Ausweitung der Ölförderung. Die wichtigsten Mitglieder der Koalition würden wahrscheinlich die geplante Erhöhung um 180.000 Barrel pro Tag im Oktober nicht umsetzen, schreibt Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Delegierte.
Die Opec+ hatte sich unter der Führung von Saudi-Arabien und Russland im Juni auf einen Fahrplan für die schrittweise Rücknahme der seit 2022 reduzierten Lieferungen geeinigt. Die Förderbeschränkungen waren eingeführt worden, um die Ölpreise zu stabilisieren.
Die Ölpreise waren zuletzt deutlich unter Druck geraten. So war der WTI-Preis am Vormittag erstmals in diesem Jahr unter 70 Dollar gefallen. Die schwächelnde Weltwirtschaft dämpft die Nachfrage. Zuletzt enttäuschten Konjunkturdaten aus den USA und China. Auch auf die gestrige Meldung reagierten die Marktteilnehmer vorerst noch zurückhaltend. Brent und WTI fielen immerhin nicht noch weiter.
Verknappt die Opec+ tatsächlich weiterhin das Angebot, dürfte dies bei den Ölpreisen wieder zu Kursanstiegen führen und natürlich Shell und Repsol voll in die Karten spielen. Beide Konzerne sollten dank ihrer guten Kostenstrukturen selbst bei deutlich niedrigeren Preisen für Brent- und WTI-Öl noch üppige Gewinne einfahren. Grundsätzlich bleiben die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen attraktiv. Angesichts der schwachen Charts drängt sich aber kein Einstieg auf. Die Aktie von Repsol sollte unverändert mit einem Stopp bei 11,60 Euro nach unten abgesichert werden. Bei Shell kann der Stoppkurs bei 26,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX