Durch den Krieg in der Ukraine ist das Thema Versorgungssicherheit wieder stärker auf die Agenda der Anleger gerückt. Aus der Politik gibt es deshalb bereits Stimmen, dass die Laufzeiten für Atomkraftwerke in Deutschland verlängert werden sollten. Die beiden großen Versorger E.on und RWE lehnen dies aber ab.
„Der Gesetzgeber hat vor Jahren entschieden, dass Kernkraft in Deutschland keine Zukunft hat. Ein Weiterbetrieb unseres Kernkraftwerks Isar 2 über den gesetzlichen Endtermin 2022 hinaus ist für uns kein Thema. Kurz vor Abschalten in Deutschland eine Debatte darüber zu starten, ist befremdlich“, sagte ein E.on-Sprecher der Rheinischen Post. Zuvor hatte etwa der frühere EU-Kommissar Günther Oettinger von der CDU eine Verlängerung der Laufzeiten gefordert, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren.
„Das Thema Kernkraft ist in Deutschland vom Tisch. Kurzfristig wäre es gar nicht möglich, die Kernkraftwerke wieder hochzufahren“, verwies auch RWE auf eine frühere Aussage von Konzernchef Markus Krebber. Auch der dritte deutsche Atomkonzern EnBW winkte hinsichtlich eines längeren Betriebs ab.
RWE und E.on schlagen sich im schwierigen Marktumfeld weiter gut. Versorger dürften angesichts der Energiekrise auch in den kommenden Tagen zu den stärkeren Werten zählen. Auch charttechnisch sieht es bei den beiden DAX-Titeln gut aus. RWE bleibt dabei der Favorit des AKTIONÄR.