Die RWE-Aktie kommt weiter nicht richtig in Fahrt. Mit den Verlusten am Montag nähern sich die Papiere des Versorgers vielmehr wieder der wichtigen 30-Euro-Marke, welche die untere Begrenzung des Seitwärtskorridors der vergangenen Monate darstellt. Derweil hat sich Konzernchef Markus Krebber erneut zur Zukunft der Energiebranche geäußert.
Krebber rechnet für die Endverbraucher damit, „dass Strom und Gas in den nächsten Jahren teurer werden“. Wie stark der Anstieg ausfallen werde, lasse sich heute noch nicht sagen, sagte er der Rheinischen Post. „Die derzeitige Explosion der Börsenpreise hat keiner erwartet“, fügte er hinzu.
Dafür gebe es mehrere Gründe. „Der vergangene Winter war sehr kalt, das Windjahr war schwach, so dass Gaskraftwerke oft einspringen mussten. Es wurde weniger Flüssiggas nach Europa geliefert, und wir sehen weltweit einen Anstieg der Nachfrage aus der Wirtschaft, die nach Corona wieder voll angesprungen ist“, fasste Krebber zusammen.
Russland produziere so viel Gas wie in den Vorjahren, stellte Krebber klar. „Doch wegen der hohen Nachfrage aus Asien und in Russland selbst kommt weniger in Europa an.“
Auf die Frage, ob der bislang bis zum Jahr 2038 vorgesehene Ausstieg aus der Kohleverstromung bereits 2030 machbar wäre, sagte Krebber: „Ein Kohleausstieg 2030 ist machbar – wenn wir das Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gewaltig erhöhen und viele zusätzliche Gaskraftwerke bauen. Wer hingegen nur abschaltet, gefährdet die Versorgungssicherheit in Deutschland.“
RWE steht durch den Wandel der Energiewelt vor großen Herausforderungen. Der Versorger ist zwar auf dem richtigen Weg, doch an der Börse spiegelt sich das derzeit nicht wider. Dennoch sprechen der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Bewertung für den DAX-Titel. Anleger bleiben deshalb an Bord und setzen darauf, dass die 30-Euro-Marke verteidigt wird.
Mit Material von dpa-AFX