Der Energieriese Shell hat für 9,5 Milliarden US-Dollar in bar ein Schiefergasvorkommen im US-Bundesstaat Texas verkauft und will einen Großteil der Einnahmen für Aktienrückkäufe verwenden. Das Gebiet befindet sich im Permian Basin im Westen Texas. Käufer ist die US-Ölfirma ConocoPhillips , wie Shell am späten Montagabend in Den Haag mitteilte. Sieben Milliarden US-Dollar sollen für Aktienrückkäufe verwendet werden, der Rest soll die eigene Bilanz stärken.
Der Rückkauf der eigenen Anteile laufe zusätzlich zu den bereits laufenden Programmen, mit denen Kapital an die Aktionäre fließen soll. Mit der Ölpreis-Erholung versuchen Ölkonzerne ihre Investoren zu umgarnen, in dem vorher gekürzte Dividenden wieder erhöht werden und viel Geld in Aktienrückkäufe gesteckt wird. Shell hat erst im Juli höheren Ausschüttungen an die Aktionäre angekündigt.
Der Verkauf des Schiefergasvorkommens steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Behörden und soll im vierten Quartal 2021 abgeschlossen sein.
Shell ist seinem Ziel, klimaneutral zu werden, durch den Deal ein ganzes Stück näher gekommen. Langfristig betrachtet wäre es zwar sinnvoller, den Verkaufserlös in Erneuerbare Energien & Co zu investieren statt damit relativ fantasielos wieder nur eigene Aktien zurückzukaufen. Kurzfristig könnte dies aber durchaus einen positiven Effekt auf den Kurs haben. Anleger können bei der günstig bewerteten Dividendenperle weiter an Bord bleiben (Stopp: 13,60 Euro).
Mit Material von dpa-AFX