Die Talfahrt der Rivian-Aktie hält an. Erstmals seit dem Börsengang rutscht der Kurs unter den Ausgabepreis beim Börsengang im November. Der Autobauer verfehlte zuletzt wiederholt die Erwartungen des Marktes und die selbstgesteckten Ziele. Außerdem verließ ein Top-Manager das Unternehmen durch die Hintertür.
Seit Jahresbeginn hat die Aktie des E-Autobauers bereits 25 Prozent an Wert verloren. Am Freitag fielen die Papiere kurzzeitig bis auf 75,13 Dollar und damit unter den Ausgabepreis beim IPO von 78 Dollar.
Gründe für den Absturz lieferte das Unternehmen zuletzt einige. So verfehlte Rivian sein Produktionsziel für 2021 um 15 Prozent. Statt der geplanten 1.200 Fahrzeuge wurden lediglich 1.015 Einheiten hergestellt und nur 920 ausgeliefert.
Außerdem wurde vergangene Woche bekannt, dass mit Rod Copes der COO Ende letzten Jahres das Unternehmen verlassen hat. Rivian selbst hatte das Ausscheiden des erfahrenen Managers, der für den Aufbau der Produktion verantwortlich war, nicht kommuniziert und erst auf Nachfrage des Wall Street Journals bestätigt.
Entscheidend wird nun sein, dass die Amerikaner ihre Fertigung ins Laufen bekommen. Dazu soll das Werk in Illinois von aktuell 150.000 auf eine Kapazität von 200.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgebaut werden. Ab 2024 soll darüber hinaus ein zweites Werk in Georgia mit einer Produktionskapazität von 400.000 Auto pro Jahr anlaufen.
Trotz des Abschlags von 55 Prozent vom Allzeithoch ist Rivian mit 70,6 Milliarden Dollar nach wie vor fast so hoch bewertet wie BMW. Da sich bislang bei der Aktie keine Bodenbildung abzeichnet, sollten Anleger nicht ins fallende Messer greifen.