Der italienische Kabelhersteller Prysmian hat am Donnerstag die Zahlen für das abgelaufene dritte Jahresviertel vorgelegt. Diese sind alles in allem solide ausgefallen. Nach der erfolgreichen Übernahme des US-amerikanischen Unternehmen Encore Wire fasst das Management auch ein potenzielles Listing in den USA ins Auge.
Doch zunächst ein Blick auf die Zahlen: Prysmian steigerte im dritten Quartal den Umsatz um 19 Prozent auf 4,54 Milliarden Euro, Analysten hatten 4,57 Milliarden Euro auf dem Zettel. Beim bereinigten EBITDA wiesen die Italiener 540 Millionen Euro aus (Schätzung: 544 Millionen Euro), was einem Plus von 32 Prozent entspricht. Unter dem Strich erzielte die Gesellschaft einen Nettogewinn in Höhe von 217 Millionen Euro – ein Zuwachs von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die dynamische Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis wird durch die Konsolidierung von Encore Wire begünstigt. Prysmian riss sich den Kabelhersteller im Frühjahr für satte 3,9 Milliarden Euro unter den Nagel.
Laut Prysmian-Chef Massimo Battaini arbeite die Gesellschaft mit Beratern zusammen, um die Möglichkeit einer dualen Börsennotierung in den USA zu prüfen. "Nach der Übernahme von Encore Wire dachten wir, dass wir alle Voraussetzungen haben, um diese Option zu analysieren", so der Manager. Weitere Details könnte es am 26. März geben – dann wird Prysmian in New York einen Kapitalmarkttag veranstalten.
Nach der Zahlenvorlage nehmen Anleger bei Prysmian ein paar Gewinne vom Tisch. Bereits am Mittwoch ist der Titel nach schwachen Zahlen des französischen Wettbewerbers Nexans unter Druck geraten. Die langfristigen Aussichten für Prysmian in einer voranschreitenden, sektorübergreifenden Elektrifizierung bleiben absolut stimmig. Die Aktie bleibt an schwachen Tagen ein Kauf für Anleger mit Weitblick.