Die Porsche SE muss voraussichtlich mehrere Milliarden auf ihre Beteiligungen an VW und der Porsche AG abschreiben. Das Unternehmen wird 2024 daher erhebliche Verluste nach Steuern erzielen, teilte die Holding am Freitag mit. Dennoch verspricht die Porsche SE ihren Anlegern eine Dividende. Wie kann das funktionieren?
Die Abschreibungen betreffen vor allem die schwache Kursentwicklung der beiden Kernbeteiligungen. Jedoch sind sie rein bilanzieller Natur und somit nicht zahlungswirksam. Bedeutet: Die Liquidität des Unternehmens bleibt unangetastet unf dank ausreichender Finanzreserven ist die Porsche SE in der Lage, die Dividende zu stemmen. Zum Ende des dritten Quartals verfügte die Holding über flüssige Mittel von insgesamt 1,14 Milliarden Euro.
Damit sollte die Porsche SE genügend Geld auf der Seite haben, um die von Bloomberg für das Jahr 2024 prognostizierte Dividendenrendite von 5,6 Prozent zu stemmen. Dafür müsste das Unternehmen rund 610 Millionen Euro ausschütten.
Je Aktie ergäbe sich bei der prognostizierten Rendite eine Ausschüttung von 1,95 Euro. Damit würde die Ausschüttung gegenüber den Vorjahren etwas zurückgehen. In den Jahren von 2022 bis 2024 flossen jeweils 2,56 Euro je Aktie zurück an die Anleger.
Die Porsche Holding wird mit der Ausschüttung wohl auch Vertrauen in die Kursentwicklung der beiden Kernbeteiligungen signalisieren wollen. Diese haben allerdings mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, was sich auch in der Kursentwicklung widerspiegelt. Zuletzt zogen die Aktien zwar wieder etwas an, die Probleme in der gesamten Autobranche sind allerdings weiterhin aktuell. Daher bleibt es abzuwarten, ob es zu nachhaltigen Kurssteigerungen kommt.
Davon würde dann auch die Aktie der Porsche SE profitieren. Aktuell überwiegen jedoch die Unsicherheiten. Die Aktie ist daher aktuell kein Kauf. Anleger, die überlegen wegen der Dividende einzusteigen, sollten ebenfalls die weitere Kursentwicklung abwarten. Die Ausschüttung erfolgt voraussichtlich erst am 26. Mai.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG, Porsche Automobil Holding, Volkswagen Vz..