Um bis zu 3,3 Prozent rauscht die Aktie der Porsche SE am Montag in den Keller, konnte sich später jedoch leicht erholen. Mit einem Minus von zur Stunde rund drei Prozent gehört sie dennoch zu den größten Verlierern im DAX. Grund für den Abverkauf ist die Gewinnwarnung vom Freitagabend, die Anleger schockierte.
Die Porsche SE musste ihre Jahresprognose aufgrund außerplanmäßiger Abschreibungen kassieren. Bei der Volkswagen-Beteiligung (Anteil: 53,3 Prozent der Stammaktien) rechnet das Unternehmen mit Wertberichtigungen zwischen 7 und 20 Milliarden Euro, bei der Porsche AG (Anteil: 25 Prozent plus eine Aktie der Stammaktien) mit ein bis zwei Milliarden Euro. Diese Korrekturen werden den Gewinn erheblich belasten, wie die Holding bestätigte.
Stifel-Analyst Daniel Schwarz sprach von in seiner Reaktion von einer „Gewinnwarnung für die Geschichtsbücher“. Dennoch sieht er auch positive Aspekte: So betont der Experte, dass die Abschreibungen keine zahlungswirksamen Effekte haben und die Dividende für 2024 gesichert sei. Zudem sei die Porsche SE im Stoxx Europe 600 mit einem äußerst günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis bewertet. Jedoch interessiere sich der Markt nicht für den Buchwert der Beteiligungen. Da weitere Beteiligungen den Holding-Abschlag weiter verstärken könnten, belässt Schwarz seine Einschätzung mit einem Kursziel von 45 Euro auf „Halten“.
Analysten gespalten
Die Meinungen der übrigen Analysten zur Porsche SE gehen unterdessen weit auseinander. Im Schnitt liegt das Kursziel laut Bloomberg bei 40,45 Euro, was ein Potenzial von knapp 16 Prozent vom aktuellen Kursniveau ausmacht. Von 14 Analysten raten sechs zum „Kaufen“, fünf zum „Halten“ und drei zum „Verkaufen“.
Die Porsche SE wird mit ordentlichem Abschlag zum Gesamtwert der eigenen Beteiligungen gehandelt. Ein Bewertungsabschlag ist bei Holdinggesellschaften jedoch üblich, wenngleich nicht in diesem Ausmaß. Aufgrund der Probleme bei den Kernbeteiligungen Volkswagen und Porsche sind weitere Verluste allerdings nicht auszuschließen. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche Automobil Holding.