Der in Schieflage geratene amerikanische Wasserstoff-Konzern Plug Power sorgt am Dienstag mit Neuigkeiten für Furore, die die Anleger vorbörslich in Ekstase versetzen. Die Aktie des Unternehmens gewinnt zur Stunde rund 20 Prozent an Wert und kann sich damit von den jüngsten Mehrjahrestiefs nach oben lösen.
Der Grund für die Euphorie ist der angekündigte Beginn der Produktion von Flüssigwasserstoff in dem Werk in Georgia. Es sei die größte Anlage dieser Art in den USA.
"Wir haben einen historischen Meilenstein für Plug und das gesamte Wasserstoff-Ökosystem erreicht", so Plug-Power-Chef Andy Marsh. "Die Inbetriebnahme dieser grünen Wasserstoffanlage zeigt, dass wir der führende Hersteller von globaler Wasserstoffinfrastruktur sind, um die Nachfrage unserer Kunden bei der Dekarbonisierung ihrer Betriebe zu unterstützen."
Die Anlage in Woodbine im US-Bundesstaat Georgia kann laut Unternehmensangaben bis zu 15 Tonnen flüssigen mittels Elektrolyse gewonnenen Wasserstoff produzieren. Dafür zuständig sind wiederum acht PEM-Elektrolyseure mit je einer Leistung von fünf Megawatt.
Es werde erwartet, dass sich die Produktion von Flüssigwasserstoff, zusätzlich zur laufenden Produktion von gasförmigem Wasserstoff, positiv auf das Ergebnis von Plug auswirken werde und einen weiteren Schritt zur Ausweitung der Kraftstoffmarge darstelle, so Plug Power weiter.
Plug Power ist derzeit auf jeden Dollar angewiesen. Denn dem Unternehmen drohen die liquiden Mittel auszugehen. Über ein sogenanntes "At-the-Market"-Programm (ATM) will der Wasserstoff-Spezialist nun bis zu eine Milliarde Dollar einsammeln. Bei dieser Kapitalmaßnahme werden die neuen Aktien anders als bei einer herkömmlichen Kapitalerhöhung nicht bei Institutionellen oder privaten Anlegern platziert, sondern frei über die Börse, also direkt am Markt, verkauft.
Anleger sollten den massiven Kurssprung nicht überbewerten. Die angekündigte Kapitalmaßnahme dürfte für eine immense Verwässerung der Altaktionäre sorgen. Es ist Vorsicht geboten und Anleger sollten den hochspekulativen Wasserstoff-Titel vorerst weiter meiden.