Die Aktie des amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten steht weiter unter Druck. Denn das Unternehmen schreibt weiter tiefrote Zahlen und muss sich über eine Kapitalmaßnahme zulasten der Altaktionäre frisches Geld am Kapitalmarkt beschaffen. Auf der JP Morgan Industrials Conference (Mitte März) diskutierte Finanzvorstand Paul Middleton die Aussichten für 2024 und die Fortschritte bei der Wasserstoff-Produktion.
Wenige Wochen vor Ende des Quartals bekräftigte Plug Power laut der US-Bank die Erwartungen, rund 15 Prozent seines Jahresumsatzes im ersten Quartal zu erzielen, was einem Wachstum von zehn bis 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entsprechen würde. Das impliziert einen Umsatz von rund 150 Millionen Dollar, JPMorgan hat derzeit allerdings 170 Millionen Dollar auf dem Zettel. Rund zwei Drittel des Jahresumsatz soll Plug Power erst in der zweiten Jahreshälfte erzielen.
Ferner heißt es in einem Kommentar von JPMorgan zum Gespräch mit CFO Middleton, dass die variablen Produktionskosten von Plug Power in den anlaufenden Anlagen in Georgia und Tennessee derzeit deutlich unter den Spotpreisen liegen würden. Bestehende Industriegasanlagen waren angesichts des plötzlichen Anstiegs der Wasserstoffnachfrage aufgrund des Wachstums neuer Anwendungen anfällig für Lieferengpässe, was den bestehenden Margengegenwind von Plug im Jahr 2023 noch verschärft habe, so die Analysten der US-Bank weiter.
Plug Power gehe laut JPMorgan davon aus, dass es Wasserstoff zu einem durchschnittlichen Preis von vier bis fünf Dollar pro Kilogramm (vor Produktionssteuervergünstigung) produzieren werde und möglicherweise sogar zu einem noch niedrigeren Preis von drei Dollar pro Kilogramm in seiner zukünftigen Anlage in Texas, wenn ein günstiger Energievertrag abgeschlossen werde, heißt es weiter.
Bei der Wasserstoff-Produktion zeichnen sich offenbar Margenverbesserungen ab. Dennoch bleibt die finanzielle Lage bei Plug Power angespannt und auch auftragsseitig fehlten zuletzt die positiven Nachrichten. Anleger beobachten das weitere Geschehen bei der spekulativen Aktie vorerst weiterhin von der Seitenlinie.