Die US-Investmentbank Morgan Stanley sieht grünen Wasserstoff, unter einer Voraussetzung, bereits in zwei Jahren die Wettbewerbsfähigkeit mit herkömmlichen Brennstoffen in puncto Kosten erreichen. DER AKTIONÄR zeigt auf, welcher Faktor bei der Einschätzung von Morgan Stanley eine entscheidende Rolle spielt.
Hoher Energiebedarf
Bei der Herstellung von Wasserstoff werden enorme Mengen an Energie benötigt. Dies ist zugleich einer der größten Kritikpunkte, weshalb viele Kritiker Antriebe auf Wasserstoffbasis als umweltschädlich bezeichnen. In einer neuen Studie von Morgan Stanley kommt ein Analystenteam unter Leitung von Stephen Byrd jedoch zu einem interessanten Ergebnis.
Kostenparität bereits in zwei Jahren
Demnach könnte grüner Wasserstoff bereits in zwei Jahren die Kostenparität zu herkömmlichen Brennstoffen erreichen. Dabei gibt es allerdings eine Voraussetzung: Der Wasserstoff muss durch Elektrolyseanlagen, die mit Windenergie betrieben werden, gewonnen werden.
Der Grund hierfür ist einleuchtend: Windparks, die in der Regel nachts mehr Strom erzeugen, als sie speichern können, könnten mit dem überschüssigen Strom die Elektrolyseanlagen mit emissionsfreier Energie versorgen.
Auf diese Weise wäre der gewonnene Wasserstoff nicht nur grün und emissionsfrei, sondern auch kostengünstig, da die Energie als Überschuss quasi „gratis“ vorhanden ist. Zudem bietet diese neue Technik eine Möglichkeit für Windparkentwickler, strategische Allianzen mit Wasserstoffproduzenten zu schließen.
Plug Power zählt zu den Profiteuren
Besonders die vielen Windparks im Mittleren Westen der USA und Texas würden sich laut der US-Bank für dieses Verfahren eignen. Konkret nannte Morgan Stanley Anbieter erneuerbarer Energien wie NextEra Energy Inc. und AES Corp, aber auch den Brennstoffzellenproduzenten Plug Power als Profiteur dieser Entwicklung.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Plug-Power-Aktie derzeit in einer Konsolidierungsphase. Der mittelfristige Aufwärtstrend ist weiter intakt. Kann die Horizontale bei 8,30 Dollar keine Trendwende einleiten, steht ein Test der Aufwärtstrendlinie bei 7,90 Dollar bevor. Kommt es zum Bruch dieser, befindet sich die nächste Anlaufstation, in Form der 50-Tage-Linie, bei 6,39 Dollar.
Auch die Plug-Power-Aktie kann sich nicht dem negativen Marktumfeld entziehen, jedoch sind die Papiere im Peergroup-Vergleich moderat bewertet. Plug Power kommt aktuell auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis für 2020 von 10, Ballard Power auf 32 und ITM Power weist ein KUV von 284 aus. Zudem ist das Chartbild stimmt das Chartbild positiver als beim Konkurrenten Ballard Power. Mutige Anleger versuchen daher mit einem Abstauberlimit bei 6,20 Euro zum Zug zu kommen. Aufgrund der branchenweiten Korrekturphase sollte die Position jedoch mit einem Stoppkurs bei 4,80 Euro abgesichert werden.