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Paukenschlag bei Nikola: Ex-Opel-Chef soll übernehmen

Paukenschlag bei Nikola: Ex-Opel-Chef soll übernehmen
Foto: Nikola
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Michel Doepke 10.08.2022 Michel Doepke

Der frühere Opel-Chef Michael Lohscheller steigt bereits nach wenigen Monaten an die Spitze des US-Truckbauers Nikola auf. Der bisherige Chef der Motor-Sparte soll zum Jahreswechsel die Konzernleitung von seinem Vorgänger Mark Russell übernehmen, so Nikola. Lohscheller hatte erst im Februar bei den US-Amerikanern angeheuert, die als Tesla-Konkurrent im großen Stil Lastwagen mit Elektro-Antrieb auf den Markt bringen wollen.

Lohschellers wichtigste Aufgabe bleibt der Hochlauf der Serienproduktion. Laut eigener Mitteilung hat Nikola im zweiten Quartal des Jahres 48 Batterie-Lastwagen ausgeliefert, wobei es Lieferschwierigkeiten beim Batterie-Zulieferer Romeo Power gegeben hat, der vor wenigen Tagen von Nikola übernommen wurde. Bislang hat Nikola ausschließlich Verluste eingefahren, verfügt aber nach eigener Einschätzung über ausreichende Mittel.

Imageschaden bleibt ein Belastungsfaktor

Das 2015 gegründete Unternehmen setzt vollständig auf elektrische Nutzfahrzeuge, die mit Batterien und perspektivisch mit Brennstoffzellen angetrieben werden. Neben der Fabrik in Arizona soll gemeinsam mit Iveco eine Lastwagen-Fertigung in Ulm aufgebaut werden. Wegen irreführender Aussagen war das börsennotierte Unternehmen zwischenzeitlich ins Visier der US-Börsenaufsicht geraten und hatte nach Betrugsvorwürfen gegen den Gründer Trevor Milton deutliche Kursabschläge hinnehmen müssen.

Lohscheller verfügt über globale Erfahrungen im Autogeschäft und war unter anderem VW-Finanzchef in den USA. Seit 2017 hatte er als CEO den Autobauer Opel im neuen Mutterkonzern PSA saniert, der wiederum zu Jahresbeginn 2021 mit Fiat Chrysler im neuen Stellantis-Konzern aufging.

Nikola Corporation (WKN: A2P4A9)

Für den AKTIONÄR kommt der Wechsel an der Spitze Nikolas überraschend, der an der Börse mit einem vorbörslichen Kursplus von über sechs Prozent goutiert wird. Neben der hohen Bewertung (gut drei Milliarden Dollar) bleibt der Imageschaden ein Belastungsfaktor, Anleger machen vorerst weiter einen Bogen um das Papier.

(Mit Material von dpa-AFX)

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