Die Ölpreise sind am Mittwoch nach der Ankündigung einer Teilmobilmachung in Russland deutlich gestiegen. Der Markt befürchtet durch die Maßnahme eine weitere Eskalation im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 92,76 Dollar und damit 2,14 Dollar mehr als am Vortag.
Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,12 Dollar auf 86,06 Dollar.
Am Morgen reagierten die Ölpreise mit einem sprunghaften Anstieg auf jüngste Aussagen des russischen Präsidenten. Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine hat Wladimir Putin eine Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte angeordnet.
Nach der Ankündigung über eine mögliche Annexion weiterer ukrainischer Gebiete hat Kremlchef Wladimir Putin andere Staaten vor Angriffen auf Russlands Staatsgebiet gewarnt. "Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Das ist kein Bluff", sagte Putin in einer Fernsehansprache.
Zuvor hatten die Ölpreise seit einiger Zeit wegen der Erwartung einer schwachen Konjunktur in vielen großen Volkswirtschaften unter Druck gestanden. Im Kampf gegen die hohe Inflation haben viele Notenbanken die Leitzinsen deutlich erhöht, was die wirtschaftliche Entwicklung bremst.
Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich das Interesse der Anleger verstärkt auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed richten, die am Abend erwartet wird. Am Markt wird fest mit einer weiteren deutlichen Zinserhöhung gerechnet.
Die Aktien der großen Ölkonzerne reagierten in Einklang mit den Ölpreise mit Kursaufschlägen. BP, Shell und Exxon Mobil gewinnen auf der Handelsplattform Tradegate rund zwei Prozent, TotalEnergies legt 1,7 Prozent zu. DER AKTIONÄR bleibt für den Ölmarkt insgesamt zuversichtlich gestimmt, Anleger bleiben bei den genannten Werten an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies und Exxon Mobil.