Die Ölpreise haben nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag etwas nachgegeben. Am Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 91,48 US-Dollar. Das waren 32 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 44 Cent auf 86,08 Dollar.
Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Kursgewinnen. Zuletzt stützten Meldungen über eine bevorstehende Förderkürzung des Ölverbunds Opec+ die Ölpreise. Laut Opec-Delegierten könnte diese bis zu zwei Millionen Barrel pro Tag betragen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch berichtete. Nachfragesorgen aufgrund der schwachen Konjunkturentwicklung und der steigende Dollar hatte die Ölpreise Ende September auf das niedrigste Niveau seit Januar fallen lassen.
"Die beabsichtigte Produktionskürzung würde den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht bringen", schreiben die Rohstoffexperten der Commerzbank. "Denn von der beschlossenen Produktionskürzung würde in Realität nur rund die Hälfte umgesetzt werden." Schließlich würden viele Länder der Opec+ weniger produzieren als vereinbart und ein reduziertes Produktionsziel würde für sie keinen Unterschied machen. Dies gelte insbesondere für Angola, Nigeria und Russland. Trotz der westlichen Sanktionen gegen Russland sei der Ölmarkt gut versorgt.
Mit den Ölpreisen sind am heutigen Mittwoch auch die Ölaktien wieder etwas unter Druck geraten. Damit wurde die jüngste Erholungsbewegung bei den Werten vorerst gestoppt. Exxon Mobil verliert auf der Handelsplattform Tradegate 0,6 Prozent, BP ein Prozent, Shell 1,5 Prozent, TotalEnergies sogar 1,8 Prozent. Anleger bleiben weiter an Bord, sichern ihre Position aber mit einem Stopp bei 41,00 Euro (TotalEnergies), 4,00 Euro (BP) und 20,50 Euro (Shell) nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies und Exxon Mobil.