Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gestiegen und haben die jüngsten Kursverluste vorerst reduziert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 92,94 US-Dollar. Das waren 49 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 38 Cent auf 87,65 Dollar.
Die Ölpreise haben damit die Verlustserie der vergangenen drei Handelstage vorerst nicht fortgesetzt. Zuletzt hatten Sorgen über ein Abflauen der Weltwirtschaft und einen damit verbundenen Rückgang der Nachfrage die Ölpreise belastet, nachdem der Internationale Währungsfonds (IWF) die Prognose für das globale Wirtschaftswachstum gesenkt hatte.
Keine größere Reaktion zeigten die Ölpreise auf die Warnung der Internationalen Energieagentur (IEA) vor den Folgen der jüngsten Förderkürzung durch den Ölverbund Opec+. "Die massive Senkung des Angebots durch die Opec+ erhöht die Risiken für die globale Energiesicherheit", heißt es im Monatsbericht des Interessenverbands großer Industriestaaten. Die Förderkürzung um zwei Millionen Barrel pro Tag führe zu einem höheren Preisniveau auf dem Ölmarkt und belaste die Weltwirtschaft, schreiben die Experten, die ihre Nachfrageprognose gesenkt haben.
Im weiteren Handelsverlauf dürften die Entwicklung der US-Ölreserven stärker in den Fokus am Ölmarkt rücken. Am Nachmittag werden die offiziellen Daten der US-Regierung zu den amerikanischen Lagerbeständen an Rohöl erwartet, die dem Handel eine neue Richtung geben könnten. Wegen eines Feiertags in den USA zu Beginn der Woche werden die Lagerdaten einen Tag später als üblich veröffentlicht.
Mit der Erholung der Ölpreise können auch die Aktien der großen Ölkonzerne wieder deutlich zulegen. TotalEnergies notiert auf der Handelsplattform Tradegate 2,1 Prozent im Plus, BP 1,6 Prozent und liegt 1,1 Prozent im Plus. Anleger bleiben weiter an Bord, sichern ihre Position aber mit einem Stopp bei 41,00 Euro (TotalEnergies), 4,00 Euro (BP) und 20,50 Euro (Shell) nach unten ab.