Die Ölpreise haben Montag ihre Gewinne bis zum Mittag kräftig ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 103,49 US-Dollar. Das waren 2,33 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,93 Dollar auf 99,52 Dollar.
Die Ölpreise profitierten zum Wochenauftakt von einer höheren Risikofreude der Anleger. Eine allgemein freundliche Stimmung an den Aktienmärkten in Asien und Europa und die Aussicht auf Kursgewinne an der New Yorker Wall Street hätten die Notierungen von Rohöl mit nach oben gezogen, hieß es von Marktbeobachtern.
Außerdem hat der US-Dollar im Handel mit anderen wichtigen Währungen an Stärke verloren. Dies macht das in Dollar gehandelte Rohöl in Ländern außerhalb des Dollarraums günstiger, was für eine stärkere Nachfrage sorgt.
Damit bewegen sich die Ölpreise weiter auf hohem Niveau. Verglichen mit dem Jahresanfang liegen die Preise etwa 35 Prozent höher. Hauptgrund ist der Krieg Russlands gegen die Ukraine und Sanktionen gegen Russland seitens vornehmlich westlicher Länder. Das Angebot an Rohöl aus Russland ist infolgedessen vor allem in den westlichen Industriestaaten gesunken.
Dementsprechend stark präsentieren sich am Montag die Aktien der Ölproduzenten. Auf der Handelsplattform Tradegate gewinnt BP bis zum Mittag mehr als drei Prozent. Shell legt 2,8 Prozent, TotalEnergies 2,1 Prozent und Exxon Mobil gut ein Prozent zu.
Die Schweizer Großbank UBS bleibt insbesondere für die europäische Energiebranche zuverischtlicht. Sowohl BP, als auch Shell und TotalEnergies erhält ein „Buy“-Rating. Die Kursziele benennt die UBS bei 490 Penche (BP), 2.650 Pence (Shell) und 62 Euro (TotalEnergies). Das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken sei im aktuellen Umfeld eher günstig. Shell hebt der UBS-Analyst Henri Patricot wegen des Themas Erdgas/Flüssigerdgas und steigenden Renditen für die Anleger hervor.
DER AKTIONÄR empfiehlt, investierten Anlegern bei den genannten Werten, an Bord zu bleiben. Wichtig ist aber, dass die derzeitige Stabilisierungsphase erfolgreich abgeschlossen werden kann und keine neuen Tiefs ausgebildet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil und TotalEnergies.