Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn spürbar gefallen. Am Markt wurde vor allem der starke US-Dollar als Belastung genannt. Am Montagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89,98 US-Dollar. Das waren 1,37 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,51 Dollar auf 83,60 Dollar.
Zum Wochenstart wurden die Erdölpreise durch den steigenden Dollarkurs belastet. Eine teurere US-Währung lastet meist auf der Nachfrage nach Rohstoffen, da diese überwiegend in Dollar gehandelt werden. Steigt der Dollarkurs, müssen Interessenten aus anderen Währungsräumen wechselkursbedingt mehr für Rohstoffe zahlen, was in der Regel die Nachfrage dämpft.
Als Belastungsfaktor gilt auch der entschiedene Kampf vieler Notenbanken gegen die vielerorts sehr hohe Inflation. Die steigenden Zinsen lasten auf der Konjunktur und damit auf der erwarteten Erdölnachfrage. Da weitere Konjunktursorgen bestehen, etwa aufgrund des nach wie vor stockenden Welthandels, sind die Ölpreise über die Sommermonate deutlich gesunken. Allerdings befinden sie sich immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau.
Für etwas Zuversicht sorgten am Montag Nachrichten aus China. Dort wurde in der Metropole Chengdu ein wochenlanger Corona-Lockdown aufgehoben. Die strikte Virus-Politik der chinesischen Führung lastet seit Monaten auf der konjunkturellen Entwicklung der Volksrepublik und strahlt auf die Weltwirtschaft aus. Entsprechend positiv wird am Rohölmarkt die Aufhebung von Corona-Maßnahmen bewertet, da sie eine steigende Ölnachfrage verspricht.
Die Aktien der großen Ölkonzerne gaben am Montag nach. BP, Shell und Exxon Mobil verloren auf der Handelsplattform Tradegate gut ein Prozent, TotalEnergies gab sogar mehr als zwei Prozent nach. DER AKTIONÄR bleibt aber für den Ölmarkt insgesamt zuversichtlich gestimmt, Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies und Exxon Mobil.