Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gesunken. Nachdem sich die Notierungen am Vortag stabil gehalten haben, knüpften sie damit wieder an die jüngste Talfahrt an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 97,66 US-Dollar und damit 1,91 Dollar weniger als am Vortag.
Zeitweise wurde Brent-Öl für 97,15 Dollar gehandelt und war damit so günstig wie seit März nicht mehr.
Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,42 Dollar auf 93,88 Dollar. Damit kosten die beiden Ölsorten deutlich weniger als noch Mitte Juni, als ein Fass der Sorte Brent noch mit rund 125 Dollar gehandelt wurde.
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zuletzt ebenfalls gefallen. Wie das Opec-Sekretariat am Donnerstag in Wien mitteilte, betrug der Korbpreis am Mittwoch 104,41 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Das waren 2,45 Dollar weniger als am Vortag. Die Opec berechnet den Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.
Als Ursache für die Talfahrt der Ölpreise wird am Markt auf die Sorge wegen schnell steigender Leitzinsen verwiesen, die als Belastung für die weitere konjunkturelle Entwicklung gesehen werden. Zahlreiche Notenbanken hatten zuletzt mit deutlichen Zinserhöhungen auf die hohe Inflation reagiert.
In den USA war die Teuerung im Juni unerwartet stark gestiegen und erreichte mit einer Rate von 9,1 Prozent den höchsten Stand seit gut 40 Jahren. Mehrere US-Notenbanker äußerten sich im Nachgang sorgenvoll. Der regionale Fed-Chef von Atlanta, Raphael Bostic, schloss eine Zinsanhebung um einen ganzen Prozentpunkt für die nächste Fed-Zinssitzung Ende Juli nicht aus.
Unter Druck stehehn am heutigen Donnerstag auch die Ölaktien. Während sich Exxon Mobil mit einem Minus von 1,3 Prozent auf der Handelsplattform Tradegate noch recht stabil präsentiert, gibt die Aktie von TotalEnergies mehr als drei Prozent nach. Ein Stopp bei 39,00 Euro sichert die Total-Position nach unten ab. Exxon ist bereits vor Kurzem unter den Stopp des AKTIONÄR gerutscht.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Exxon Mobil und TotalEnergies.