Zollstreit drückt Ölpreise – Heizöl auf Jahrestief – Öl-Aktien behaupten sich

Zollstreit drückt Ölpreise – Heizöl auf Jahrestief – Öl-Aktien behaupten sich
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Martin Mrowka 13.03.2025 Martin Mrowka

Die Internationalen Energieagentur (IEA) prangert in ihrem neuen Monatsbericht den Zollstreit zwischen den USA und anderen Ländern an. Die Weltwirtschaft werde dadurch belastet und die Nachfrage nach Rohöl gebremst. Im weiteren Jahresverlauf sei damit zu rechnen, dass das globale Ölangebot über der Nachfrage liegt. Die Ölpreise fallen deshalb.

Die IEA findet in ihrem am heutigen Donnerstag in Paris veröffentlichten Monatsbericht deutliche Worte: "Neue US-Zölle, verbunden mit eskalierenden Vergeltungsmaßnahmen, verschärften die makroökonomischen Risiken", heißt es da. Der Interessenverband westlicher Industriestaaten spricht von zahlreichen Unsicherheiten und einem Angebot, das die Nachfrage auf dem Weltmarkt übersteige.

Immer wahrscheinlicher wird eine Rezession in den USA mit entsprechenden Folgen für die Ölnachfrage. Die drastische Erhöhung der Zölle, die Massenentlassungen in den Behörden und die wachsende Verunsicherung der Verbraucher und Unternehmen spricht nicht für eine stabile Wirtschaftsentwicklung.

Im laufenden Jahr sei laut IEA zu erwarten, dass das globale Ölangebot im weiteren Jahresverlauf um etwa 600 Millionen Barrel pro Tag über der Nachfrage liege. Die Experten der IEA verwiesen auch auf die jüngste Entscheidung des Ölverbunds Opec+, eine bestehende Förderbegrenzung am April schrittweise aufzuheben. Diese Entscheidung könnte das Überangebot auf dem Weltmarkt weiter erhöhen.

Die acht Ölexport-Staaten der Gruppe Opec+, die sich auf freiwillige Förderkürzungen verständigt hatten, wollen den Ölhahn in wenigen Wochen wieder etwas aufdrehen. Die betreffenden Länder hatten Anfang des Monats beschlossenen, Kürzung der Tagesproduktion im Umfang von 2,2 Millionen Barrel ab April schrittweise und unter Vorbehalt aufzuheben.

Die Ölpreise sind nach dem IEA-Bericht wieder unter Verkaufsdruck geraten. Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee näherte sich wieder von oben der 70-Dollar-Marke. Ein Barrel der US-Sorte WTI fiel am Terminmarkt unter 67 Dollar (siehe Chart).

WTI Crude Oil seit Februar 2024
TradingView.com
WTI Crude Oil seit Februar 2024

Abwärts ging es zuletzt auch mit den Preisen für Heizöl. Laut Informations-Portal esyoil.de zeigt die Heizölpreis-Tendenz am Donnerstag einen landesweiten Durchschnittswert von knapp 91 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter, inkl. MwSt.). Damit nähern sie sich den Tiefständen von September. Die Zahl der Heizöl-Bestellungen liege derzeit auf Rekordhöhe und übertreffe sogar die bereits sehr hohen Ordermengen der letzten Woche.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern bleibt die Sorge über mögliche Folgen der Zollpolitik der neuen US-Regierung ein bestimmendes Thema am Ölmarkt. Die Risiken würden weiter bestehen bleiben, da mögliche Zölle den Ausblick für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft trüben, heißt es von Anlagestrategen beim Handelshaus Saxo.

Die Notierungen der Öl-Konzerne halten sich derweil wacker beziehungsweise legen am Donnerstag sogar leicht zu. Die Shell-Aktie etwa gewann heute 1,6 Prozent auf 31,28 Euro. TotalEnergies verbesserte sich im Xetra-Handel um ein Prozent auf 57,17 Euro. Gestern hat der französische Energieriese einen langfristigen Abnahmevertrag über grünen Wasserstoff mit dem Versorger RWE abgeschlossen (DER AKTIONÄR berichtete).

Trotz der sinkenden Ölpreise bleiben die mittlerweile breit diversifizierten Öl-Konzerne aussichtsreich. So ist DER AKTIONÄR für TotalEnergies weiterhin zuversichtlich gestimmt. Die günstig bewertete Dividendenperle ist gut und breit aufgestellt, verfügt über eine solide Bilanz und eine gute Kostenstruktur. Der Stoppkurs sollte bei 49 Euro belassen werden.

Auch für Shell sind die mittel- bis langfristigen Aussichten gut. DER AKTIONÄR rät: Wer bei der britischen Dividendenperle investiert ist, bleibt dabei, setzt sich jedoch einen Stoppkurs bei 26 Euro.

Enthält Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.

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