Weltweit sollen Erneuerbare Energien ausgebaut werden. Doch ausgerechnet in Deutschland als einstigem Vorreiter bei der Windkraft stockt der Ausbau von Windrädern seit Längerem. Nun soll ein neues Gesetz aber dafür sorgen, dass dieser wieder Fahrt aufnehmen wird. Für die Turbinenbauer Nordex, Vestas und Siemens Gamesa sind das gute Nachrichten.
Die Bundesregierung will künftig rund zwei Prozent der Fläche Deutschlands für Windräder reservieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Gesetzesentwurf. Dazu soll neben dem Planungs- und Baurecht auch das Naturschutzgesetz geändert werden. Auch die Abstandsregelungen der Länder könnten dann ausgehebelt werden.
Noch am heutigen Mittwoch soll das Vorhaben laut dem Bericht auf den Weg gebracht werden. Bereits im Juli könnte es dann vom Kabinett gebilligt und daraufhin in den Bundestag eingebracht werden.
Aktuell sind lediglich 0,8 Prozent der deutschen Fläche für Windenergie an Land ausgewiesen. Nur 0,5 Prozent werden tatsächlich genutzt. Nun will die Regierung die Leistung der Onshore-Windräder bis 2030 auf 115 Gigawatt verdoppeln. Mit dem neuen Zwei-Prozent-Ziel sind dann sogar 165 Gigawatt möglich.
Nordex, Vestas und Siemens Gamesa dürften damit künftig wieder mehr Aufträge aus Deutschland erhalten. Doch volle Auftragsbücher waren ohnehin nicht das Problem. Vielmehr kämpfen die Turbinenbauer seit Jahren mit einer mangelnden Profitabilität. Erst wenn auch hier Besserung eintritt, sind deutlich höhere Kurse denkbar. Anleger warten vorerst ab und greifen bei grünen Energien zu Betreibern und Projektieren wie Energiekontor oder ABO Wind.