Es bleibt spannend bei Nordex. Nach dem starken Wochenauftakt hat die Aktie des Turbinenbauers im frühen Handel das Comeback zunächst fortgesetzt. Verteidigen konnte der MDAX-Titel die Gewinne allerdings nicht. Von einer nachhaltigen Trendwende lässt sich deshalb noch nicht sprechen.
Die Nachricht hat durchaus für Aufsehen gesorgt. Nordex hat einen Mega-Auftrag über mehr als ein Gigawatt in Aussicht. Für die ohnehin gut gefüllten Auftragsbücher bedeutet das noch mehr Futter. Die Lieferung der Turbinen aus der neuen Delta4000-Baureihe verspricht zudem eine höhere Marge als die häufig unprofitablen Altaufträge. Und nach wie vor gilt: Die Profitabilität und der avisierte Sprung in die schwarzen Zahlen bleiben bei Nordex der große Knackpunkt.
Im laufenden Jahr rechnen die Analysten noch einmal mit einem Nettoverlust von etwa fünf Millionen Euro. Hier wirken sich allerdings auch noch die coronabedingten Lieferkettenprobleme aus. Im kommenden Jahr soll laut Experten unter dem Strich bereits ein Plus von rund 100 Millionen Euro stehen. Vorrausetzung: Nordex erreicht die eigenen ambitionierten Ziele, die eine EBITDA-Marge von 8,0 Prozent vorsehen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal lag diese lediglich bei 2,0 Prozent.
Das Margenproblem bleibt bei Nordex bestehen. Mit den Neuaufträgen sind die Voraussetzungen gut, dass der Konzern weiter Fortschritte macht. Das würde eine höhere Bewertung rechtfertigen. Neueinsteiger können noch abwarten, ob die Erholung bereits nachhaltig ist und ein Boden gefunden wurde. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 16,00 Euro.