Die Euphoriewelle bei Nio infolge starker Q2-Auslieferungszahlen ist nur von kurzer Dauer gewesen. Die Strafzölle für nach Europa importierte E-Autos und der Rücktritt des langjährigen Finanzvorstands Steven Wei Feng haben für einen erneuten Rücksetzer gesorgt. Der Ausbruch aus dem mittelfristigen Abwärtstrend ist damit vorerst vertagt.
Am Dienstagvormittag notiert die Nio-Aktie vor US-Börsenstart zwar mit rund 1,5 Prozent im Plus, doch seit dem Juli-Hoch hat sie immer noch knapp zehn Prozent verloren. Damit ist die Trendwende, nach der es am vergangenen Mittwoch noch ausgesehen hatte, vom Tisch. An diesem Tag ging Nio mit 4,87 Dollar und damit knapp oberhalb des GD50 aus dem Handel. Zusätzlich wurde auch der seit Jahreswechsel intakte Abwärtstrend nach oben durchbrochen.
Somit müssen Anleger ihren Blick vorerst wieder nach unten richten. Die nächste Unterstützungszone liegt im Bereich von 4,35 Dollar, darunter sichert das Tief von Ende Juni bei 4,16 Dollar ab. Sollte auch dieser Support gerissen werden, ist ein weiterer Rücksetzer bis zur psychologisch wichtigen 4-Dollar-Marke denkbar.
Sollten nun allerdings die Bullen wieder das Ruder übernehmen, gilt es, zunächst den Abwärtstrend bei aktuell 4,77 Dollar zu durchbrechen und im Anschluss den GD50 bei 4,89 Dollar zurückzuerobern. Gelingt das, rücken als nächste Widerstände das Juni-Hoch bei 5,63 Dollar sowie der Bereich zwischen 5,80 und 5,85 Dollar in den Fokus.
Operativ läuft es bei Nio rund. Auch die eingangs erwähnten Rückschläge sollten keine nachhaltigen Probleme schaffen. Charttechnisch ist die Aktie jedoch weiterhin angeschlagen, ein Einstieg drängt sich vorerst nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nio.